Menschen in Außenpool in der Therme Laa
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Wirtschaft

Thermengäste buchen nur noch kurzfristig

Das Coronavirus und die damit verbundenen Maßnahmen haben das Buchungsverhalten der Thermengäste in Niederösterreich verändert. Anstatt lange im Vorhinein zu buchen, wird die Entscheidung für einen Thermenurlaub meist nur noch kurzfristig getroffen.

Das herbstliche Wetter in den Tagen rund um den Nationalfeiertag lädt zum Wellnessen ein. In Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) haben sich die Thermengäste an die Maßnahmen, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, bereits gewöhnt. Im Eingangsbereich und in den Umkleiden wird brav Maske getragen, im Wasser muss ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden, sofern man nicht im selben Haushalt lebt.

Beim Eingang zu jedem Becken ist eine maximale Personenzahl angeschrieben. Auch die Zeit von überfüllten Saunen ist zumindest vorerst vorbei, Saunaaufgüsse finden aber nur ohne Wedeln statt. In den Gastronomiebereichen müssen sich die Gäste registrieren – auf einer Liste, oder mittels QR-Code –, bei Massagen ist ein Mund-Nasen-Schutz vorgeschrieben.

„Unsicheres Buchungsverhalten“ bei Hotelgästen

Bei den Tagesgästen herrscht in Laa ein freies Kommen, bei den Hotelgästen orte man derzeit ein „tendenziell unsicheres Buchungsverhalten“, sagte Reinhold Hofmann, stellvertretender Geschäftsführer der Therme Laa. „Prinzipiell hat seit Mitte September mit der Einführung des Ampelsystems und den wöchentlichen, verschärften Maßnahmen im Land das Abwarten zugenommen und es wird sehr kurzfristig und spontan die Entscheidung getroffen, sich ein paar Tage eine Auszeit zu nehmen.“

Die Auslastung im Hotel liegt bei rund 70 Prozent, in einer ähnlichen Größenordnung bewegt sich auch der sogenannte Silent-Spa-Bereich, ein Bereich, der ohnehin nur für 140 Gäste über 16 Jahren vorgesehen ist. „Wir haben bis dato eine gute Buchungslage und gute Besucherzahlen, aber wir haben noch freie Kapazitäten für die Ferienwoche“, sagte Hofmann.

Eingangsbereich Therme Laa
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Die Therme Laa verzeichnet in den Herbstferien eine „gute Buchungslage“

Die Maximalkapazität der Therme Laa wurde um 30 Prozent zurückgefahren, um etwa die Abstandsregeln einhalten zu können. Für die kommenden Monate zeigt man sich trotz der kurzfristigen Buchungen positiv gestimmt. „Wir sind zuversichtlich, dass der November, Dezember und Weihnachten noch gut anlaufen werden“, sagte Hofmann. Den Verlust aufgrund des Lockdowns werde man bis zum Jahresende aber nicht mehr aufholen können.

Gute Auslastung auch in anderen Thermen

Der Trend zu kurzfristigen Buchungen zeigt sich auch in anderen Thermenresorts in Niederösterreich. Im Sole-Felsen-Bad in Gmünd im Waldviertel gebe es derzeit kaum Besucherinnen und Besucher, die langfristig planen, sagte Geschäftsführer Bernhard Strohmeier gegenüber noe.ORF.at. Die meisten Gäste würden zwei bis drei Tage im Voraus buchen. In den Herbstferien sind vor allem unter der Woche noch Plätze frei, man rechne noch mit kurzfristigen Buchungen, sagte Strohmeier.

Eine „sehr gute Buchungslage“ für die Herbstferien meldete auch die Therme Linsberg Asia in Bad Erlach (Bezirk Wiener Neustadt). Die Termine rund um den Nationalfeiertag und Allerheiligen seien „nahezu ausgebucht“, unter der Woche gebe es noch wenige freie Zimmer für Kurzentschlossene. In der Erwachsenentherme – hier haben nur Gäste ab 16 Jahren Eintritt – merkt man derzeit eine große Nachfrage nach dem Private-Spa-Bereich – einem eigenen Spa-Bereich für zwei Personen oder Kleingruppen – sowie bei Buchungen von privaten Rückzugsmöglichkeiten wie Lounges oder Kuschelliegen.

Der Aufenthalt im Wasser gilt nach Angaben der Landessanitätsdirektion als sicher. Durch das Badewasser und in der Sauna bestehe keine Gefahr, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, so Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner auf Anfrage von noe.ORF.at, „weil das Chlor und Temperaturen über 60 Grad das Virus umbringen“. Die größte Gefahr in Thermen besteht laut Lechner durch enge Kontakte. Am wichtigsten sei somit auch beim Wellnessen, Abstand zu halten.