In Niederösterreich sind vor allem die Gäste aus dem Ausland weggebrochen. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnen die heimischen Betriebe ein Minus von 48 Prozent. Die inländischen Besucher konnten diesen Verlust nicht kompensieren, sagt Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP): „Die September-Bilanz zeigt leider, dass die Urlaubsnächtigungen in den Bergregionen, den Weingegenden oder in den Thermen den deutlichen Rückgang an Kongressen, Seminaren, Gruppen- und Geschäftsreisen nicht ausgleichen konnte.“
Für Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung, ist der Tiefpunkt aber noch nicht erreicht: „Jetzt im Herbst wird es schwieriger, weil die klassischen Urlaubsgäste weniger werden. Hier spüren wir die Rückgänge im Gesundheits- und Wirtschaftstourismus und die globalen Auswirkungen der Pandemie." In diesen Bereichen würden wiederum ausländische Gäste, vor allem aus Tschechien oder Ungarn, fehlen und "bei den Zahlen deutlich ersichtlich“, sagt Duscher.
Sommersaison im Mittelfeld
In der Sommersaison von Mai bis September lagen die Nächtigungszahlen in Niederösterreich um 36,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im bundesweiten Vergleich liegt Niederösterreich damit im Mittelfeld. Am weitaus stärksten fiel der Übernachtungsrückgang von Mai bis September mit mehr als 80 Prozent in Wien aus, Kärnten kam mit einem Rückgang von etwa elf Prozent am glimpflichsten davon.
Für die kommende Wintersaison will man in Niederösterreich vor allem auf das Thema Sicherheit setzen. Die Taskforce ‚Sicher rausgehen‘ berät Liftbetriebe und Ausflugsziele in Hinblick auf Besucherlenkung, Präventionskonzepte und Hygienemaßnahmen. Zudem startet das Land einen neuen Fördercall, der Tourismusbetriebe mit bis zu 1.500 Euro bei Investitionen in Hygienemaßnahmen oder Fiebermessgeräte unterstützt. "Nur wenn sich unsere Gäste sicher fühlen können, werden sie eine unbeschwerte Zeit in Niederösterreich verbringen wollen. Daher müssen wir alles tun, um das Infektionsrisiko möglichst zu minimieren“, so der Tourismuslandesrat.