Eine Laborantin sortiert im Institut für Virologie an der Charité Berlin Mitte, in dem Untersuchungen zum Coronavirus laufen Proben.
APA/dpa/Christophe Gateau
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Coronavirus

Studie: Antikörper nach vier Monaten

Seit Juni führt die Danube Private University (DPU) in Weißenkirchen in der Wachau (Bezirk Krems) eine Antikörper-Studie nach CoV-Infektionen durch. Eine Folgestudie zeigt nun, dass bei 94 Prozent der Untersuchten auch nach vier Monaten noch Antikörper vorhanden sind.

Kann man nach einer Coronavirus-Infektion erneut an dem Virus erkranken oder ist man dagegen immun – und wenn ja, wie lange? Derartige Fragen beschäftigen Wissenschaftler weltweit. Während Ergebnisse einer Studie aus Großbritannien, nun darauf hindeuten, dass der Schutz nach einer Infektion möglicherweise nicht von langer Dauer sei – mehr dazu in Immunität könnte rasch abnehmen (science.ORF.at; 27.10.20) –, zeigt eine Studie der Danube Private University Krems, dass bei einem Großteil der Erkrankten in Weißenkirchen auch vier Monate nach der ersten Untersuchung noch Antikörper vorhanden sind.

Studienleiter: „Lässt bleibende Immunität erwarten“

Mit 17 Erkrankten war Weißenkirchen im Frühjahr einer der Coronavirus-Hotspots in Niederösterreich. Bei der Antikörper-Studie, die im Juni startete, wurde dann festgestellt, dass bei 102 von 884 getesteten Einwohnern Antikörper im Blut vorhanden waren – mehr dazu in Jeder achte Weißenkirchner hat Antikörper (noe.ORF.at; 30.06.20). Diese 102 Personen wurden jetzt erneut untersucht.

Das Ergebnis: 94 Prozent verfügen nach wie vor über diese Antikörper. Für den Studienleiter der Danube Private University (DPU), Ralf Braun, lässt das eine bleibende Immunität erwarten und „gibt Hoffnung auf die Wirksamkeit der im nächsten Jahr zu erwartenden Covid-19-Impfprogramme. Die Antikörpertiter bleiben überraschend konstant. Das gilt interessanterweise nicht nur für die IgG-Langzeit-Antikörper, sondern auch für die IgA-Titer, von denen ich erwartet hätte, dass sie über die Zeit abnehmen“.

Test Antikörper in Weißenkirchen, Corona
ORF/Otto Stangel
Am 17. Oktober wurden 102 Weißenkirchner erneut auf Antikörper nach CoV-Infektionen untersucht

Ergebnisse der T-Zellen-Immunität noch offen

Noch offen ist das Ergebnis der T-Zellen-Immunität, auch diese wurde in der Folgestudie berücksichtigt. T-Zellen erinnern sich laut DPU an die erste Infektion und können dann bei einer zweiten Infektion die infizierten Zellen abtöten und das Virus bekämpfen. Mit Spannung werden diese Untersuchungsergebnisse erwartet, sagt der Direktor der DPU Robert Wagner: „In den Fällen, in denen keine IgG-Langzeit-Antikörper mehr zu erkennen waren, war es bereits im Juni so, dass der Titer nicht besonders hoch war. Einige IgG-Langzeit-Werte steigerten sich über die Zeit sogar, auch dort, wo im Juni bereits höhere Werte zu erkennen waren. Jetzt schauen wir mit Spannung auf die Ergebnisse der T-Zell-Untersuchung. Vielleicht gibt es ja auch auf dieser Ebene eine Immunität.“