Bei der Erprobung von Sensorentechniken am Rande eines militärischen Schießplatzes entdeckten die Mitarbeiter des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik (ARWT) des Bundesheeres, der ZAMG und die Wissenschafter nicht nur wie geplant Kampfmittel, sondern auch die archäologischen Umrisse. Laut Verteidigungsministerium wurde das Bundesamt für Denkmalschutz umgehend informiert. Grabungen fanden einer Aussendung zufolge bereits in den vergangenen Tagen statt.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat den archäologischen Fund auf dem Übungsplatz im Steinfeld am Mittwochnachmittag gemeinsam mit Vertretern der französischen Botschaft besichtigt. Es handelt sich dem Ministerium zufolge um den bisher einzigen belegten Fall eines Feldlagers der „Grande Armée“ in Österreich. Entdeckt wurden u.a. Keramiken, Knochenreste, Musketenkugeln und Knöpfe. Es ist vorgesehen, im Frühjahr 2021 alle Fundstellen zu öffnen und zu untersuchen.
Technik soll Sprengfallen erkennen
Gemeinsam mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Geoarchäologie und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik startete das Bundesheer Ende 2019 ein Projekt namens „InfoSYS“. Dabei handelt es sich um ein geoinformationsbasiertes System, welches Sprengfallen und Kampfmittel tief unter der Erde erkennen soll. Das System besteht aus verschiedenen bodeneindringenden Sensoren, das derzeit in unterschiedlichen Geländeformen getestet wird.