Wirtschaft

Arbeitslosigkeit bleibt ungebrochen hoch

Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit etwa auf dem Niveau des Vormonats geblieben. Das zeigen die am Montag veröffentlichten Zahlen. Dennoch gibt es fast 19 Prozent mehr Arbeitslose als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Im Oktober waren 55.182 Menschen in Niederösterreich arbeitslos, 63.430, wenn man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazurechnet. Die Pandemie hinterlässt also weiterhin deutliche Spuren am Arbeitsmarkt – auch, wenn die Zahlen im Oktober im Vergleich zum Vormonat stabil blieben. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie aber dennoch ungebrochen hoch: Es gibt um 8.775 Arbeitslose mehr als im Oktober 2019.

Höchster Anstieg bei Menschen zwischen 25 und 49 Jahren

Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) im Jahresvergleich einen Anstieg der Arbeitslosen von 22,3 Prozent und bei den Älteren (50 plus) einen Anstieg von 16,3 Prozent. Bei den Jugendlichen betrug der Anstieg 11,8 Prozent. Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr im Handel, in der Beherbergung und Gastronomie sowie in der Warenherstellung. In Korneuburg, Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) und Mödling stieg die Arbeitslosigkeit landesweit am meisten an, in Horn und Krems am wenigsten.

Trotz weiterer Herausforderungen und dem zweiten Lockdown wolle man den Menschen weiterhin bestmöglich bei Weiterbildung und Qualifizierung helfen, betonte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP): „Beim jüngsten Arbeitsmarktgipfel im Oktober haben wir deshalb ein 69-Millionen-Euro-Paket an Maßnahmen geschnürt.“

AMS rechnet wieder mit verstärktem Anstieg

Niederösterreich hatte nach Kärnten bisher den geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit aller Bundesländer, so Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich. "Auch der Rückgang der Beschäftigung lag im Vorjahresvergleich bei nur mehr 0,2%. Das war ebenfalls der – nach dem Burgenland – geringste Rückgang. Die Arbeitsmarktlage in Niederösterreich war also im Bundesländervergleich zwar bisher verhältnismäßig günstig, aber trotzdem sehr schwierig“, sagte Hergovich.

Für die kommenden Wochen rechnet das AMS Niederösterreich nicht zuletzt wegen des zweiten Lockdowns, aber auch aus saisonalen Gründen, wieder mit deutlich verstärkten Arbeitslosmeldungen. „Wie beim Lockdown im März wird es auch nun unser oberstes Ziel sein, die Existenzsicherung aller Personen, die nun arbeitslos werden, so rasch wie möglich sicherzustellen“, so Hergovich weiter.