Kabel für Breitband-Anschluss
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Technik

Schnelleres Internet für 47 Gemeinden

Das Breitband-Internet soll schneller ausgebaut werden als zuletzt. Vom zuständigen Ministerium wurden dafür 102 Millionen Euro freigegeben – deutlich mehr als in der Ausschreibung vorgesehen. In Niederösterreich sollen 47 Gemeinden davon profitieren.

Der Ausbau wird in vier Programmen vorangetrieben. Das größte heißt „Access“, damit sollen Glasfasernetze von zentralen Lagen in ländlichere Gebiete ausgedehnt werden. Die Förderung für dieses Programm wurde mehr als verdoppelt und beträgt nun 85 Millionen Euro.

Für Niederösterreich stehen alleine hier knapp 23 Millionen Euro zur Verfügung. Zusammen mit den weiteren Programmen – etwa der Aufrüstung bestehender Sendemasten, der Leerverrohrung für folgende Anbindungen und dem Anschluss von Bildungseinrichtungen und Betrieben – sind es 27,6 Millionen Euro. Diese Zahlen gab Elisabeth Köstinger (ÖVP), die zuständige Ministerin für Landwirtschaft, Tourismus und Regionen, bekannt. Ziel sei es, im Jahr 2030 flächendeckend feste und mobile Gigabit-Anschlüsse bereitzustellen.

Spatenstiche erfolgen demnächst

Für Reinhard Baumgartner, den Geschäftsführer der niederösterreichischen Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft, kurz nöGIG, ist das ein wesentlicher Schritt. Die nöGIG errichtet im Auftrag des Landes gemeinsam mit einem Investor Glasfaserinfrastruktur für Gemeinden bis zu 5.000 Einwohnern. Dafür müssen Vorverträge gesammelt werden. Stimmen in einer Gemeinde 40 Prozent der Haushalte zu, steht einem Ausbau nichts im Weg. Elf Gemeinden schlossen diese Sammlungen bereits ab, die ersten Spatenstiche finden nächste Woche statt. Weitere 15 Gemeinden sind noch in der Sammelphase oder starten demnächst damit.

nöGIG-Geschäftsführer Baumgartner schränkt allerdings ein, dass die jetzt bereitgestellte Förderung des Bundes die letzte aus dem alten Förderprogramm „Breitband Austria 2020“ sei. Für den weiteren Ausbau und das Erreichen des Zieles der Ministerin brauche es dringend eine Nachfolgeregelung des Bundes, und zwar die Förderung „Breitband Austria 2030“, so Baumgartner.

Grüne: „Noch Aufholbedarf“

Die niederösterreichischen Grünen bekräftigten am Montag die Bedeutung des Projektes. Im ländlichen Raum gebe es aber noch großen Aufholbedarf, so der Abgeordnete Georg Ecker. Viele Menschen hätten Probleme im Homeoffice, weil die Internet-Verbindungen nicht ausreichen würden. In Niederösterreich gebe es dahingehend noch viel Luft nach oben, so Ecker.