Grafik zur Verbreitung von Aerosolen in Räumen
ORF/El Pais/University of Colorado
ORF/El Pais/University of Colorado
Gesundheit

Wie sich Aerosole in Räumen ausbreiten

In geschlossenen Räumen steigt die Gefahr, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Grund dafür sind mit Viren beladene Aerosole, die durch die Luft schwirren. Wie Maske-Tragen und Lüften das Infektionsrisiko verringern, zeigen Animationen der Zeitung „El Pais“.

Die Grundlagen für die Berechnungen, die die spanische Zeitung „El Pais“ veröffentlicht hat, lieferte die University of Colorado (USA). Durchgespielt werden unterschiedliche Szenarien wie etwa ein Treffen von sechs Personen zuhause im Wohnzimmer, von denen einer mit dem Coronavirus infiziert ist.

Ohne Schutzmaßnahmen: Nach vier Stunden alle angesteckt

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 18.11.2020

Ohne Schutzmaßnahmen wie dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und Lüften des Raumes haben sich alle Anwesenden nach vier Stunden angesteckt, auch wenn sie Abstand halten. Hätten alle einen Mund-Nasen-Schutz verwendet, hätten sich vier Personen infiziert. Masken alleine sind demnach nicht ausreichend, wenn man den Aerosolen stundenlang ausgesetzt ist.

Das Ansteckungsrisiko ist deutlich geringer, wenn alle Anwesenden einen Mund-Nasen-Schutz tragen, der Raum gelüftet wird und das Treffen nur halb so lange dauert. In diesem Fall würde sich der Berechnung zufolge maximal ein Anwesender mit dem Coronavirus infizieren.

Klassenzimmer: Nach zwei Stunden jeder Zweite infiziert

Szenario Nummer zwei ist ein Klassenzimmer mit 24 Schülern, die auf Einzeltischen sitzen und von einem Lehrer unterrichtet werden, der mit dem Coronavirus infiziert ist. Werden keine Schutzmaßnahmen eingehalten, besteht das Risiko, dass sich nach zwei Stunden jeder zweite Schüler angesteckt hat.

Würden hingegen alle Schüler zwei Stunden lang einen Mund-Nasen-Schutz tragen, muss mit fünf Neuinfizierten gerechnet werden – unabhängig davon, wie weit sie vom Lehrer entfernt sitzen. Denn ohne Lüften können sich die Aerosole im ganzen Klassenzimmer verteilen.

Auf eine oder keine neuinfizierte Person lässt sich das Infektionsrisiko aber mit folgenden drei Maßnahmen verringern. Alle tragen eine Maske, das Klassenzimmer wird gelüftet und der Unterricht dauert statt zwei Stunden nur eine Stunde lang.

Lüften von Innenräumen wichtig

Wie wichtig das Lüften von Innenräumen ist, veranschaulicht auch eine Animation der spanischen Zeitung „El Pais“. Andernfalls schweben die Aerosole, die beim Atmen, Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden, weiterhin in der Luft. Je mehr Zeit vergeht – in diesem Fall eine Stunde – umso mehr nimmt deren Dichte zu.

Die Anzahl der Aerosole hängt aber auch davon ab, was wir gerade tun. Beim Ausatmen ist sie sehr gering, beim Sprechen zehnmal höher als beim Ausatmen und extrem hoch, wenn wir schreien oder singen.