Kultur

Maler Robert Hammerstiel verstorben

Der niederösterreichische Maler, Grafiker und Holzschneider Robert Hammerstiel ist am Montag im 88. Lebensjahr verstorben. Hammerstiel lebte in Pottschach (Bezirk Neunkirchen), für seine Arbeiten wurde er mehrfach international ausgezeichnet.

1933 wurde Robert Hammerstiel im damaligen Königreich Jugoslawien, in Werschetz, geboren. 1944 wurden er, sein Bruder und seine Mutter interniert. 1947 gelang ihm über Ungarn die Flucht nach Niederösterreich. Er arbeitete zunächst bei Bauern, dann lernte er Bäcker, später arbeitete er in Stahlwerken, etwa in Ternitz.

Stets zeichnete Hammerstiel neben seinen Brotberufen. Er war somit autodidakter Maler. Ab 1972 eroberte er mit seinen Werken, die oft von den tragischen Erlebnissen seiner Kindheit beeinflusst waren, die Bühne internationaler Ausstellungen. 1985 wurde ihm der Professorentitel verliehen.

MONTAGE: ROBERT HAMMERSTIEL „VERHUELLT“ DEN WIENER RINGTRUM
APA
Mit einem 4.000 Quadratmeter großen Gemälde verhüllte Hammerstiel den Ringturm

Hammerstiel verhüllte 2007 den Wiener Ringturm

Ein später Höhepunkt in Hammerstiels Schaffen war die Verhüllung des Ringturms 2007 in Wien mit einem 4.000 Quadratmeter großen Gemälde. Für zehn Wochen wurde der 73 Meter hohe Bau an der Ringstraße mit einer Netzfolie bedeckt. Diese zierten die Hammerstiel-Motive, welche die Stationen des Lebens zeigten. Hierdurch sollte der Ringturm zum „Turm des Lebens“ werden, so der Künstler damals.

Bis zuletzt lebte Hammerstiel in Pottschach, im Süden Niederösterreichs. „Was mich so glücklich macht im Alter: Ich habe mich vom Korsett entledigt. Das Lebenskorsett ist weg. Es ist alles offen, es ist alles frei. Ich kann es so zeigen, wie ich es wirklich empfinde“, sagte der Künstler einst. Am Montag starb er nach kurzer Krankheit im 88. Lebensjahr im Landesklinikum Neunkirchen.