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inthesky/Pixabay
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Chronik

Vorwahl +216: Immer mehr Betrugsanrufe

Hinter unbekannten ausländischen Telefonnummern können Betrüger stecken, die die Angerufenen zu einem kostspieligen Rückruf verleiten wollen. Aktuell gibt es einen deutlichen Anstieg an Meldungen, ein Großteil kommt mit der Vorwahl +216 aus Tunesien.

Solche betrügerischen Anrufe erkennt man eigentlich schon am Läuten: Ping-Anrufe werden nach nur einem Mal Klingeln abgebrochen, denn der Angerufene soll nicht abheben, sondern dazu verleitet werden, zurückzurufen. Macht er das, kommt er meist zu einer Warteschleife und zahlt ein hohes Minutenentgelt: Je länger die Verbindung dauert, desto höher wird der Betrag, der verrechnet wird.

Bei derartigen Anrufen stehe ganz klar eine Betrugsabsicht im Vordergrund, heißt es seitens der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) gegenüber noe.ORF.at. Wenn die Rufnummer am Display unbekannt ist, sollte man am besten gar nicht abheben und keinesfalls zurückrufen. Hebt man trotzdem ab, empfiehlt sich ein gesundes Misstrauen und sich nichts aufschwatzen lassen, so der Rat der Experten.

Vier Mal so viele Anrufe wie 2019

Allein in den Monaten Oktober und November wurden österreichweit knapp 4.000 dieser Ping-Anrufe gemeldet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es knapp über 1.000. Die verdächtigen Nummern können über die Webseite der RTR gemeldet werden. Dort werden auch verdächtige Rufnummern publiziert. Die meisten Ping-Anrufe kommen aktuell aus Tunesien (Vorwahl +216), wie eine Sprecherin der RTR gegenüber noe.ORF.at sagt. Experten raten generell davor ab, unbekannte internationale Rufnummern zurückzurufen.

Auch die Internetkriminalität nimmt laut Polizei derzeit zu, das sei auf die aktuelle Pandemie-Situation zurückzuführen, sagte Polizeisprecher Heinz Holub. Vor allem mit gefälschten Seiten von Versandhäusern würden Kriminelle versuchen an Daten heranzukommen.

Kellereinbrüche nehmen zu

Zudem meldet die Polizei derzeit immer mehr Kellereinbrüche in Wohnhausanlagen. Denn die Dämmerungseinbrüche verlagern sich laut Holub von den Wohnungen und Häusern direkt in die Keller. Genaue Zahlen liegen der Polizei noch nicht vor, doch die Meldungen, wonach sich Einbrüche in Kellerabteile häufen, nehmen zu, so der Polizeisprecher. Haus- und Wohnungseinbrüche seien in der Zeit der ersten Lockdowns von März bis Mai um rund 40 Prozent zurückgegangen, während des Sommers aber wieder angestiegen und derzeit wieder weniger geworden. Das liege Holub zufolge am Lockdown, da viele Menschen zuhause sind.