Zum dritten Mal hintereinander kommt der österreichweite Rotwein-Gesamtsieger des Falstaff-Guide aus dem Weinbaugebiet Carnuntum, noch dazu aus demselben Ort, und zwar Göttlesbrunn (Bezirk Bruck an der Leitha). Nach Walter Glatzer und Gerhard Markowitsch ist es heuer Philipp Grassl, der Obmann des Weinbauverbandes, Markowitsch belegt heuer Platz 2. Grassl spricht von einer Entwicklung nach oben in den vergangenen Jahren: „Vor zehn Jahren hätte sich das niemand träumen lassen, da war das Burgenland noch die Stammmacht. Das macht uns schon ein bisschen stolz.“
Die Bewertung wurde von einer Fach-Jury in Blindverkostung von 1.400 Rotweinen vorgenommen. Grassls Begründung für die Erfolge: „Da ist einerseits der wärmende Einfluss des Sees vom Burgenland her und andererseits der kühlende Einfluss der Donau, die uns im Norden begrenzt, und dazu kommt unser äußerst gutes Terroir.“
Carnuntum ist DAC-Region
Carnuntum ist das einzige Weinbaugebiet Niederösterreichs, das mehrheitlich Rotwein produziert. Vor zwei Jahren schlossen sich 40 Winzer auch zur DAC-Region Carnuntum zusammen und führten damit spezielle Qualitätskriterien ein, sagt Grassl: „Das ist jetzt ganz frisch, weil die ersten Weine jetzt mit diesem neuen Label auf den Markt kommen.“
Neben dem Falstaff-Guide hat Carnuntum heuer auch einige weitere, teils internationale Erfolge verbucht: Etwa Dorli Muhr aus Prellenkirchen (Bezirk Bruck an der Leitha), die die bislang höchste Bewertung eines österreichischen Rotweines im amerikanischen Magazin „Wine Spectator“ erhielt – mehr dazu in Hobbywinzerin erreicht Höchstnote (noe.orf.at; 13.10.2020) oder das Weingut Netzl (Göttlesbrunn) mit 95 Punkten im internationalen Magazin „Wine Enthusiast“, der einzige österreichische Rotwein, der in diesem Magazin genannt wurde. Das Weingut Gratzer erhielt hingegen die Goldmedaille bei der International Wine Challenge in Wien.