2020 ist ohnehin schon ein Jahr der großen Entbehrungen, auch für Kinder. Dementsprechend groß war in den vergangenen Tagen die Verunsicherung, ob heuer der Nikolaus überhaupt kommen darf. Seit Mittwoch ist es nun fix: Der Nikolaus kommt trotz Pandemie, allerdings ohne Hausbesuch.
Die Regierung nahm ihn dafür explizit in die „Rechtliche Begründung“ zur Covid-19-Notmaßnahmenverordnung auf. Das wurde am Mittwoch vom Nationalrat beschlossen. Berufliche Zwecke, darunter auch ehrenamtliche Tätigkeiten, insbesondere etwa für Blaulichtorganisationen, galten schon bisher als legitimer Grund, im Lockdown das Haus zu verlassen. Darunter fällt nun auch der Nikolaus-Besuch. Der Krampus wird übrigens nicht extra erwähnt.
Der Nikolaus kann kommen, aber ohne Hausbesuch
Viele Anfragen bei Nikolaus-Agenturen
Erfreut über diese Regelung zeigte sich Jörn Friedl aus Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling). Er betreibt seit 15 Jahren eine Nikolaus-Agentur, seine Nikoläuse sind in ganz Österreich im Einsatz. Etwa 50 Mitarbeiter kümmern sich dabei um die Gebiete in Wien und Niederösterreich. Bereits im Sommer beginnt er mit der Organisation für die Nikolaus-Besuche.
Aufgrund des neuen Beschlusses der Regierung würden jetzt noch viele Anfragen von Eltern kommen, sagt Friedl. „Unsere Hauptkonkurrenten haben heuer abgesagt und die Logistik gar nicht aufgebaut. Es war auch für uns ein Risiko, so zu starten, weil wir jeden Tag gezittert haben, ob die Besuche abgesagt werden“, schildert Friedl gegenüber noe.ORF.at. Umso erleichterter ist er nun. Derzeit ist er mit dem Beantworten von Anfragen, mit dem Planen der Routen sowie mit den Einschulungen der Nikoläuse beschäftigt. „Wir wollen die Kinder gerade heuer glücklich machen.“
Virtuelle Besuche per WhatsApp
Der Lockdown verlangt einigen Nikoläusen auch viel Kreativität ab, viele gehen dieses Mal ganz neue Wege. So bieten immer mehr auch Videobotschaften an, die vorab unter anderem über die Sozialen Medien bestellt werden können.
Auch Nikolaus Eduard Riedl aus Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten) stattet den Kindern heuer einen virtuellen Besuch über den Instant-Messaging-Dienst WhatsApp ab. „Ich mache das jetzt 20 Jahre, so etwas habe ich noch nie erlebt. Aber wie man sieht, muss man auch hier flexibel sein und auf die modernen Medien zurückgreifen, um den Kindern eine Freude zu machen“, erzählt Friedl. Eltern können ihm per Mail schreiben und sich für ein Videotelefonat anmelden.