Gesundheit

Start für Gesundheitsprojekt mit Ungarn

Nach gemeinsamen Projekten mit Tschechien und der Slowakei weitet Niederösterreich seine grenzüberschreitenden Kooperationen im Gesundheitsbereich auf Ungarn aus. Gemeinsam wird unter anderem an einer schnelleren digitalen Analyse von Tumorgewebe gearbeitet.

Grenzüberschreitende Projekte zwischen Österreich und Ungarn gab es bereits in mehreren Bereichen, nicht aber im Gesundheitsbereich. „Mit HEAL NOW startet nun erstmals ein großangelegtes Projekt zur grenzüberschreitenden Kooperation im Gesundheitswesen zwischen den beiden EU-Mitgliedsstaaten Österreich und Ungarn“, teilte Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) am Montag mit.

Von der Zusammenarbeit profitieren sollen Patientinnen und Patienten sowohl auf österreichischer wie auch auf ungarischer Seite, unter anderem durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem niederösterreichischen Landesklinikum Wiener Neustadt und dem Elisabethenlehrkrankenhaus Sopron.

Zusammenarbeit bei Früherkennung von Tumoren

Im Rahmen der Kooperation soll am Landesklinikum Wiener Neustadt ein hochmoderner digitaler Scanner für Gewebeproben angeschafft werden, wie es ihn bereits in einem Krankenhaus im ungarischen Sopron gibt. Mit diesem könne man Tumore früher erkennen, heißt es. „Bei zahlreichen Tumorerkrankungen ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend", betont der Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP). "Moderne technologische Lösungen ermöglichen eine schnellere Analyse der Proben. Mit der neuen Kooperation bauen wir die digitalen Analysemöglichkeiten noch weiter aus.“

Durch Austausch und Telekonsultation zwischen den Ärzten in Niederösterreich und Ungarn soll außerdem die Zeit bis zur Diagnose verkürzt und im Anschluss eine noch genauere Diagnose gegeben werden. „Durch die Implementierung eines digitalen Workflows im Bereich der Pathologie treten wir den aktuellen Herausforderungen innovativ entgegen, um die Versorgung in Zukunft bestmöglich gewährleisten zu können", hielt Primar Wolfgang Hulla, Leiter des Instituts für Pathologie im Landesklinikum Wiener Neustadt, fest.

Erarbeitung eines bilateralen Rettungsabkommens

Ein Schwerpunkt des grenzüberschreitenden Projektes der mehrfach ausgezeichneten niederösterreichischen Initiative „Healthacross“, des ungarischen Nationalen Zentrums für Gesundheitsdienste und des Landes Burgenland ist der Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes mit den wichtigsten Gesundheitsdienstleistern der Region. Dazu zählen unter anderem Krankenhäuser und Rettungsdienste. Die Mitglieder des Netzwerkes werden gemeinsam die „Kooperationsagenda 2030“ ausarbeiten, die als Basis für eine langfristige und nachhaltige grenzüberschreitende Gesundheitskooperation dienen sollen.

„In den kommenden Jahren soll darüber hinaus ein grenzüberschreitender Rettungsvertrag erarbeitet werden", so Landesrat Eichtinger. „Zurzeit ist es Rettungsautos nicht gestattet, im Regelbetrieb die Staatsgrenze zu passieren. Ziel eines bilateralen Rettungsabkommens ist daher, die Zusammenarbeit im Bereich der Notfallkooperation im Grenzbereich zu verbessern, um zukünftig die betroffene Bevölkerung noch schneller und effizienter versorgen zu können.“