In Hinblick auf die Rückkehr zum Präsenzunterricht am Montag, sei es wichtig, dieses Wochenende Pädagoginnen und Pädagogen zu testen. Die Lehrerinnen und Lehrer hätten außerdem eine wichtige Vorbildfunktion, betonte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) bei einem Lokalaugenschein in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) am Samstag: „Wenn ein Lehrer seinen Schülern und deren Eltern erzählen kann, dass es nicht weh tut, dass es ganz schnell geht und dass es unkompliziert ist, sich ganz kurz für die Sicherheit aller testen zu lassen, dann sind sie glaube ich auch wichtige Botschafter des Gesundheitssystems.“

Auch wenn die Tests nur eine Momentaufnahme sind, seien sie ein wichtiges Instrument in der Bekämpfung der Pandemie, hieß es seitens des Landes. „Das Positive an den Antigen-Schnelltests ist, dass man hochinfektiöse, sehr oft symptomlose Menschen tatsächlich entdecken kann“, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), „dass man diese Menschen herausfischen und so die Infektionskette unterbrechen kann.“
„Ein kleines Piksen in der Nase“
Bildungsminister Faßmann (ÖVP) besuchte mit seiner Ehefrau, einer Lehrerin, den Test-Standort im Bundesgymnasium Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling), wo sie mit gutem Beispiel voran gingen. Die beiden ließen sich testen. Es sei ein kleines Piksen in der Nase, „nicht viel mehr“, erzählte er danach Journalisten.
Wie viele Pädagogen das Angebot an diesem Wochenende in Anspruch nehmen werden, lasse sich nicht genau sagen, so Faßmann – zumal in Wien, Tirol und Vorarlberg Lehrerinnen und Lehrer im Zuge des allgemeinen Massentests mitgetestet werden. Allerdings tätigte das Bildungsministerium am Freitag einen Rundruf bei den Bildungsdirektionen in Österreich zur Beteiligung. Das Ergebnis: „Die Schätzungen in den Bildungsdirektionen lauten, dass sich etwa 65 Prozent der Lehrer und Lehrerinnen angemeldet haben und höchstwahrscheinlich auch zur Testung gehen werden. Möglicherweise werden auch noch andere, nicht Angemeldete zur Testung gehen. Das ist schon ein sehr guter Benchmark bei den Kollegen und Kolleginnen.“
Teilnahme an den Tests ist freiwillig
Der Andrang bei der Teststation im Perchtoldsdorfer Gymnasium war zumindest am Samstagvormittag bei einem APA-Lokalaugenschein überschaubar. Immer wieder kamen vereinzelt Testwillige. Diese wurden von Soldaten mit den Worten: „Guten Morgen! Maske bitte auf, Nachricht bereithalten und zum Kollegen ins Ärztezelt“, begrüßt. Der Eingang zur Schule war mit Gittern abgesperrt, der Zugang zum Gebäude war nur kontrolliert möglich. Der Grundtenor unter den Pädagoginnen und Pädagogen, mit denen die APA an Ort und Stelle gesprochen hatte, lautete, dass es wichtig sei, sich testen zu lassen.
Die Teilnahme ist freiwillig. Daher müssen Lehrer der Schule nicht melden, ob sie sich testen ließen. Anders schaut es aus, wenn Lehrer sich testen lassen, der Antigentest ein positives Ergebnis liefert und dieses durch den im Anschluss durchgeführten PCR-Test bestätigt wird: In diesem Fall haben die Betroffenen die Schulleitung „unmittelbar danach darüber in Kenntnis zu setzen“, wie es hieß. Immerhin sei damit eine Gefährdung verbunden und der Dienstgeber müsse in die Lage versetzt werden, Ersatzpersonal zu organisieren bzw. weitere Schutzmaßnahmen zu treffen. Für Lehrer, die nicht an den Corona-Massentests teilnehmen, wird es keine Konsequenzen geben. Diese werden auch nicht zum Tragen einer FFP2-Maske verpflichtet.
Faßmann möchte regelmäßiges Testsystem
Faßmann betonte am Samstag: „Ein Erfolg ist, wenn möglichst viele teilnehmen. Das ist die Standardantwort, aber das ist auch die berechtigte Antwort. Wenn sich viele testen lassen und wir eine Chance haben, jene asymptomatischen Personen, die gar keine Symptome haben, zu erkennen und dann aus der Infektionskette herauszunehmen, dann ist das sehr wertvoll. Wir wollen ja am Montag einen sicheren Schulstart haben und diese Testung ist sicherlich eine Voraussetzung für diesen sicheren Schulstart.“
Überdies unterstrich der Minister, dass es wichtig sei, diese Testungen nicht nur einmal, sondern mehrmals durchzuführen. „Das ist eine wichtige Sache, um die Schule zu einer sicheren Schule gestalten zu können.“ Denn so ein Test sei eine Momentaufnahme. Man müsse überlegen, wie man geschickt ein regelmäßiges, strukturiertes und systematisches Testsystem auf die Beine stellen könne – denn die Pandemie werde ja auch im neuen Jahr nicht vorbei sein. Wie das aussehen könnte, ist offen: „Es hat keinen Sinn, das täglich zu machen. Es hat keinen Sinn, das auch nur monatlich zu machen. Es muss irgendwo in diesem Zeitraum sein.“

71 Teststraßen an 29 Standorten
Das Bundesheer führt an diesem Wochenende bis Sonntag, 19.00 Uhr, in Niederösterreich die Massentests durch. Im Auftrag der Gesundheitsbehörden wurden dazu an 29 Teststandorten 71 Teststraßen in allen Bezirken und Statutarstädten des Bundeslandes eingerichtet. Etwa 900 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Bedienstete des Bundesheeres sind im Einsatz, unterstützt durch Freiwillige und Sanitäter der Rettungsorganisationen, hieß es in einer Aussendung des Militärkommandos Niederösterreich am Samstagvormittag.
Martin Jawurek, der Militärkommandant von Niederösterreich, bedankte sich bei den zahlreichen mithelfenden Organisationen: „Das Bundesheer ist die strategische Reserve der Republik Österreich. Mit der Testung des pädagogischen Personals leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie."