Probenentnahme bei einem Covid-19-Schnelltest
APA / GEORG HOCHMUTH
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Coronavirus

Alle Details zum Massentest

Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern und Personen herauszufiltern, die zwar infiziert, aber ohne Symptome sind, wird am 12. und 13. Dezember in Niederösterreich ein Massentest durchgeführt. noe.ORF.at mit einem Überblick.

Zum Massentest sind alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ab dem Alter von sechs Jahren eingeladen, die im Bundesland einen Haupt- oder Nebenwohnsitz haben. 1.276 Teststraßen stehen in den 573 Städten und Gemeinden bereit.

Um an dem Schnelltest teilnehmen zu können, ist eine Anmeldung nicht zwingend notwendig. Die Onlineregistrierung auf www.testung.at wird aber empfohlen und soll helfen, Wartezeiten und Menschenansammlungen zu verhindern. Über den aktuellen Stand der Anmeldung kann man sich auf dem Dashboard von Notruf Niederösterreich informieren.

Kostenlos und freiwillig

Der Test ist kostenlos und freiwillig. Um Staus und damit Menschenansammlungen zu vermeiden, sollte man den Termin, der in der schriftlichen Einladung angeführt ist, einhalten. Eltern können auch ihre Kinder zum Test anmelden, ebenso können Vertrauenspersonen ältere Menschen bei der Anmeldung unterstützen.

Personen, die aktuell an Krankheitssymptomen oder an Coronavirus-Symptomen leiden, dürfen nicht am Massentest teilnehmen, sondern sollen sich an die Gesundheitshotline 1450 wenden. Auch Personen, die sich in häuslicher Quarantäne oder in häuslichem Krankenstand befinden, ist die Teilnahme untersagt, genauso wie Personen, die in den vergangenen drei Monaten positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

„Es geht uns darum, jene zu finden, die keine Symptome haben, die aber positiv sind und die dadurch andere anstecken können“, sagte Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich.

Vorbereitungen in Gemeinden laufen auf Hochtouren

Anders als bei den Tests von Lehrern und Kindergartenpädagoginnen liegt die Organisation und Durchführung diesmal bei den Gemeinden. „Es haben sich mehr Freiwillige gemeldet, als für die Durchführung der Tests benötigt werden“, sagte der Präsident des Österreichischen und auch Niederösterreichischen Gemeindebunds, Alfred Riedl (ÖVP). Er ist gegenüber noe.ORF.at überzeugt, dass die Tests zu Recht von den Gemeinden organisiert werden. „Wir organisieren Wahlen, da wird es auch möglich sein, diese Tests zu organisieren. Es ist, wie ich schon mehrmals klar und deutlich gesagt habe: Auf die Gemeinden und ihre Organisationskraft ist Verlass.“

Mit der Zahl der Anmeldungen war Riedl Mittwochfrüh nicht zufrieden. Er will noch aktiver informieren und appelliert an die Bevölkerung: „Wer nicht zum Test geht, riskiert einen dritten Lockdown. Daher sollte jeder, der nicht an den Massentests teilnimmt, darüber nachdenken, welche Folgen das haben kann.“

Aufwandsersatz für freiwillige Helfer

Die Mehrkosten, die am Samstag und Sonntag beim angestellten Personal in den Gemeinden entstehen, übernehme der Bund. Für die freiwilligen Helfer gebe es eine steuerfreie Aufwandsentschädigung, so Riedl: „Freiwillige Helfer wie Feuerwehrleute bekommen zehn Euro in der Stunde. Helfer, die eine besondere Verantwortung übernehmen, also etwa den Test abnehmen, bekommen 20 Euro.“

Auswertung eines Covid-19-Schnelltests
APA / HELMUT FOHRINGER
Am Wochenende finden in Niederösterreich die Massentests statt. Mit den Vorbereitungen dafür sei man im Zeitplan, wird betont.

Der Präsident des Gemeindevertreterverbands der SPÖ, Rupert Dworak, ist zuversichtlich, dass die ersten Tests am Samstag in der Früh pünktlich abgenommen werden können. Auch er verwies „auf ein Heer an Freiwilligen und das Know-how“ in den Gemeinden: „Die Gemeinden sind die einzigen Institutionen, die diese Tests vorbereiten und organisieren können, und es läuft alles nach Plan“, sagte Dworak.

In 4.000 Kartons wurden oder werden von der Feuerwehr Schutzbrillen, Schürzen, Handschuhe und Desinfektionsmittel in die Gemeinden gebracht. „Von den Schnelltests selbst gibt es eine Million“, sagte der Pressesprecher von Notruf Niederösterreich, Stefan Spielbichler.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 9.12.2020

20.000 Helferinnen und Helfer im Einsatz

Darüber hinaus haben die Massentests einen enormen personellen Aufwand zur Folge: Bei den Teststraßen werden 8.000 Helferinnen und Helfer im Einsatz sein, 1.400 von ihnen dürfen die Tests abnehmen. „Und dann gibt es noch Hunderte Mitarbeiter in der Logistik und Tausende Menschen, die bei der Vorbereitung in den Gemeinden mithelfen“, sagte Spielbichler. Alles in allem sind es 20.000.