Sternsinger mit Abstand
Daniel Ongaretto- Furxer, Dreikönigsaktion
Daniel Ongaretto- Furxer, Dreikönigsaktion
Religion

Sternsingen mit Maske und Abstand

Wegen des Coronavirus müssen heuer auch die Heiligen Drei Könige improvisieren, stattfinden wird die Sternsingeraktion aber dennoch. Wie genau, das werden die einzelnen Pfarren kurzfristig entscheiden. Ein umfassendes Hygienekonzept zeigt mehrere Möglichkeiten auf.

Mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche sind jedes Jahr in Niederösterreich als Sternsinger unterwegs. Alleine im Vorjahr wurden bei der Dreikönigsaktion in den Diözesen St. Pölten und Wien rund vier Millionen Euro für Hilfsprojekte in aller Welt gesammelt. Nach Rücksprache mit den Behörden sei mittlerweile klar, dass die Sternsingeraktion auch zum Jahreswechsel 2020/21 stattfinden darf, sagt Thomas Banasik von der katholischen Jungschar der Diözese St. Pölten gegenüber noe.ORF.at.

„Rechtlich gesehen gehört Sternsingen zu den ‚nicht aufschiebbaren ehrenamtlichen Tätigkeiten‘ und ist damit Berufstätigkeit gleichgestellt. Das heißt, dass auch Kinder aus mehr als zwei Haushalten in einer Gruppe unterwegs sein dürften. Wir werden nach Möglichkeit aber darauf schauen, dass Geschwisterkinder zusammen unterwegs sind", erklärt Banasik.

Sicherheitsmaßnahmen für Sternsinger

Ein umfassendes Hygienekonzept, das beim Gesundheitsministerium vorgelegt wurde, legt die Rahmenbedingungen für die einzelnen Pfarren fest. Demnach ist den Sternsingern das Betreten von Wohnräumen verboten. Sie sollen außerdem nach Möglichkeit draußen vor dem Gartenzaun stehen bleiben, in Mehrparteienhäusern sollen sie am Gang stehen, mit ausreichend Abstand und Mundschutz. Auf Lieder soll gänzlich verzichtet werden, stattdessen werden heuer Sprüche aufgesagt.

Weiters wird jede Sternsingergruppe mit Desinfektionsmitteln ausgestattet. Kontaktlos spenden wird ermöglicht, indem eine desinfizierte Spendenbox am Boden abgestellt wird. Die Sternsinger gehen ein paar Meter zurück und die Spende kann eingeworfen werden. „Die einzelnen Pfarren sind äußerst kreativ“, freut sich Thomas Banasik, „zum Teil sind für Kaspar, Melchior und Balthasar eigens designte Mund-Nasen-Schutzmasken genäht worden.“

Spendensammeln für 500 Projekte

Gemeinsame Liedproben, Ankleiden im Pfarrheim oder gesellige Treffen nach dem Sternsingen sind heuer nicht erlaubt. Im Idealfall sollen Geschwisterkinder oder Kinder und Jugendliche aus lediglich zwei Haushalten gemeinsam unterwegs sein. Begleitet werden sie von haushaltszugehörigen Personen, wie etwa Vater oder Mutter.

Vereinzelt werde es auch virtuelle Spendenaufrufe geben, etwa mit Videoaufnahmen der Sternsinger, die per Internet an die Haushalte verschickt werden. „In Wilhelmsburg wurden aus Holz lebensgroße Sternsingerfiguren angefertigt, die zum Spenden aufrufen“, berichtet Banasik.

Gerade in der aktuellen Krisenzeit sei es wichtig, den Menschen in Österreich den weihnachtlichen Segen für das neue Jahr zu bringen und ihnen Frieden und Gesundheit zu wünschen, heißt es seitens der Dreikönigsaktion. Die Spenden werden für 500 Projekte in den Armutsregionen der Welt gesammelt, die von der Coronavirus-Pandemie besonders betroffen sind.