Einige Adventmärkte wurden bereits vor Monaten abgesagt, andere Veranstalter warteten mit einer Entscheidung ab. Der Lockdown, der sich über das erste Adventwochenende erstreckte, hätte erneut für Ungewissheit gesorgt, sagt Alexandra Kuttner, die den Adventmarkt in Weitra (Bezirk Gmünd) organisiert hat. Dennoch hat man sich in einigen niederösterreichischen Gemeinden gegen eine komplette Absage der Adventmärkte entschieden und stattdessen alternative Konzepte umgesetzt. „Ich bin froh, dass wir angepackt haben und uns letztendlich gegen eine Absage entschieden haben“, sagt Kuttner gegenüber noe.ORF.at.
Schauhütten anstelle von Punschständen
Normalerweise finden am ersten Adventwochenende die Weitraer Adventtage statt. Dieses Jahr wurden dort die Punschstände durch Schauhütten ersetzt. In den schaufensterähnlichen Holzhütten sind regionale Produkte ausgestellt, die zum Bummeln einladen sollen.
Neben der Regionalität liege der Fokus beim „Zauberhaften Adventbummel“ darauf, eine ruhige Adventstimmung zu gestalten, so Kuttner. Gerader in dieser Zeit sei wenig Stress wichtig, sagt sie. An den Schauhütten kann man noch bis am 6. Jänner vorbei spazieren.
In der Gemeinde Hainfeld (Bezirk Lilienfeld) wurden in drei leerstehenden Handelsgeschäften Pop-up-Stores eröffnet. Dort bieten 22 Ausstellerinnen und Aussteller ihre selbstgemachten Produkte zum Verkauf an, darunter Schmuck, Seifen, Liköre und weihnachtlicher Mund-Nasen-Schutz. Bis 23. Dezember würden pro Geschäft je zwei bis drei Verkäuferinnen und Verkäufer für die Gäste bereitstehen, so Elisabeth Hasler vom Organisationteam.
Outdoor-Programm im Park
In Baden wird im Advent der Kurpark zum Mittelpunkt der Stadt. Als Ersatz für Gastronomie und Pop-up-Hütten wurde dort ein Nachhaltigkeit-Info-Pfad, eine Fotowand in einer Märchen-Kulisse sowie ein Strohspielplatz mit getrenntem Ein- und Ausgang aufgebaut.
Außerdem gibt es dort einen Weihnachtswald mit lebenden Bäumen. Von drei Bäumen können Wunschzettel gepflügt und die Wünsche von Kindern Jugendlichen aus SOS-Kinderdörfern erfüllt werden. Für musikalische Untermauerung ist ebenfalls gesorgt. Unter dem Motto „FAIRzaubert“ liegt der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit.
Von Kutschenfahrten bis „Selfiekugeln“
Waidhofen an der Ybbs sorgt unter anderem neben der Beleuchtung in der Innenstadt mit Kutschenfahrten und einigen Ausstellerinnen und Ausstellern für ein adventliches Ambiente. Im 5-Elemente-Museum können Krippen, hergestellt von einem Schauhandwerker, betrachtet werden.
Auch in Wiener Neustadt wird im diesjährigen Advent ein umfangreiches Outdoor-Programm angeboten. Durch das Scannen von QR-Codes kann man mittels Smartphone an einem Musik- und Kulturvermittlungsprogramm speziell für Kinder teilnehmen.
Außerdem werden bei einer Adventhütte am BORG-Platz Christbäume, Glücksbringer und Duftwaren, wie Öle und Räucherwerke, angeboten. Weihnachtliche Fotos können bei der sogenannten Selfiekugel gemacht werden.
Alternative Adventkalender
In das weihnachtliche Programm haben einige Gemeinden zusätzlich alternative Adventkalender integriert. Im Museum St. Peter an der Sperr (Wiener Neustadt) wird an jedem Tag des Advents hinter einer Glasfront ein Exponat präsentiert.
In Waidhofen an der Ybbs setzt man heuer mit dem „Klingenden Adventkalender“ einen virtuellen Schwerpunkt. Auf der Facebook-Seite der Stadt wird im Advent täglich ein Video-Beitrag über Musik oder Kultur veröffentlicht. „Für den virtuellen Adventkalender haben wir viel positives Feedback bekommen,“ so Cornelia Engleder von der städtischen Öffentlichkeitsarbeit.
Auch über die Weitraer Altstadt verteilt sich ein Adventkalender. Unter dem Thema „2020mitHERZ“ sind 24 Kunstwerke von zwölf verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt. Vom 1. bis zum 24. Dezember kann jeden Tag ein neues Kunstwerk betrachtet werden.