Hinter den Kulissen der Pfarrkirche Wieselburg (Bezirk Scheibbs) laufen schon seit Wochen die Vorbereitungen für die Metten am Heiligen Abend. Im Vorjahr besuchten hier 800 Menschen die Christmette. Coronavirus-bedingt ist heuer zu Weihnachten alles anders, sagt Pfarrer Daniel Kostrzycki gegenüber noe.ORF.at: „Wir müssen Abstand halten und auf unsere Sicherheit achten. Daher haben wir uns entschlossen, Zählkarten anzubieten. Jeweils 150 Stück pro Gottesdienst.“

Mit Pfarr-WhatsApp-Nachrichten werden die Gläubigen auf dem Laufenden gehalten – auch darüber, was heuer bei der traditionellen Christmette anders ist. Zählkarten und mehr Gottesdiensttermine sollen dafür sorgen, dass nicht zu viele Menschen auf einmal miteinander feiern. „Manche Pfarren streamen auch. Wir setzen aber auf den persönlichen Kontakt“, so Kostrzycki.
Geboten werden erstmals drei Christmetten. Eine am Nachmittag für Senioren und zwei am Abend. Wer mitfeiern möchte, muss sich eine der bunten Zählkarten aus der Kirche holen. Und auch bei der Kindermette gibt es Änderungen: Mehr als 1.000 Gläubige waren im vergangenen Jahr in der Pfarrkirche Wieselburg dabei. Diesmal gibt es für Kinder stattdessen einen Weg zur Krippe mit mehreren Stationen.
Gottesdienste werden vielerorts gestaffelt abgehalten
Coronavirus-bedingt gelten auch für die Christmetten strenge Vorgaben. Dazu zählen etwa die Wahrung des Mindestabstands von eineinhalb Metern oder das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Darüber hinaus sollen Desinfektionsmittel ausreichend vorhanden sein. Gemeinde- und Chorgesänge bleiben auch zu Weihnachten ausgesetzt.
Nicht nur in Wieselburg sondern vielerorts wird es deshalb an den Weihnachtsfeiertagen eine erhöhte Zahl an Gottesdiensten geben, damit sich die Gläubigen besser verteilen können. Teilweise wird, so wie in Wieselburg, ein Anmeldesystem für die Gottesdienstbesucher angeboten bzw. werden Gottesdienste gestaffelt abgehalten. Zahlreiche andere Pfarren übertragen ihre Gottesdienste online.

Obwohl die Gottesdienste heuer schlichter sein werden stellt die größere Anzahl der Feiern nicht nur Anforderungen an Priester, Lektoren, Ministranten, Kommunionhelfer und Mesner, sondern auch an die anderen Helfer, die heuer aufgrund der Pandemie notwendig sind, heißt es seitens der Erzdiözese Wien. Zu dieser gehören auch die Pfarren im Industrie- und Weinviertel.
Die Diözese St. Pölten, die für die Pfarren im Wald- und Mostviertel zuständig ist, empfiehlt den Pfarren, die Christmetten auf mehrere Termine und Orte, etwa Kapellen, aufzuteilen. Die Herz-Jesu-Pfarre in Gmünd etwa weitete ebenfalls ihr Angebot am Heiligen Abend aus. Neben zwei Kindermetten wird es auch zwei Christmetten geben. Für diese ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich, heißt es.
Auch evangelische Pfarren reagieren mit mehr Messen
In den 28 evangelischen Pfarrgemeinden in Niederösterreich sind die Nachmittagsgottesdienste am 24. Dezember erfahrungsgemäß die am stärksten besuchten Messen. In diesem Jahr gibt es vielerorts mehr Termine, Gottesdienste im Freien oder auch via Livestream übertragene Messen. Klosterneuburg (Bezirk Tulln) und Mödling bieten Weihnachtspfade an. Bei der Organisation setzt man auf Anmeldungen, sagt Lars Müller-Marienburg, der Superintendent der Evangelischen Kirche in Niederösterreich, gegenüber noe.ORF.at.