Rettungsautos
Otto Stangel, ORF
APA/JAKOB GRUBER
Wirtschaft

Ende des „Rettungseuros“ ab Jahresbeginn

Der neue Rettungsdienstvertrag wurde am Dienstag in der Landesregierung bewilligt. Der Gesamtvertrag ersetzt die Einzelverträge mit den Gemeinden und soll den Rettungsorganisationen so Einsatz- und Planungssicherheit geben.

Bisher haben die Rettungsorganisationen mit jeder Gemeinde einzeln um den sogenannten „Rettungseuro“ verhandelt. Damit ist es ab nächstem Jahr vorbei, denn das Land übernimmt über den NÖKAS (niederösterreichischen Krankenanstaltensprengel) die Verteilung. Das niederösterreichische Rettungswegen werde erstmals durch einen Gesamtvertrag geregelt, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): „Dieses spezielle Vertragsmodell läutet eine neue Ära ein und ersetzt ab Jahreswechsel die Einzelverträge der Gemeinden mit den Rettungsorganisationen sowie den Vertrag des Landes zur Besorgung des überregionalen Rettungsdienstes.“

523 Einsatzfahrzeuge landesweit zur Verfügung

Es sei das Ergebnis eines jahrelangen Verhandlungsprozesses, betonte NÖGUS-Vorsitzender und Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP): „In Zukunft werden 523 Fahrzeuge, 60 Pool-Fahrzeuge als Ersatz, ein Schwerlastbetten-Intensivtransporter und die zusätzliche Besetzung von Nacht-Krankentransporten die flächendeckende Rettungsversorgung besorgen.“

Zudem finanziere das Land pro Jahr zusätzlich weitere Tätigkeiten, wie zum Beispiel die Flugrettung, die Notärzte und die Leitstelle Notruf Niederösterreich. Das Land übernehme für das Jahr 2020 den Abgang für den überregionalen Bereich der Rettungsorganisationen in Höhe von neun Millionen Euro, wurde bei der Präsentation des Rettungsdienstvertrages angekündigt.

Rettungsdienstvertrag wurde bewilligt, Fototermin vor Landhaus
NLK Pfeiffer
Vertreterinnen und Vertreter der Politik und der Rettungsorganisationen nach der Bewilligung des neuen Vertrags durch die Landesregierung

Versorgungs- und Planungssicherheit soll für alle bestehen

Auf Seiten der Gemeinden komme es zu Finanzierungs-, Versorgungs- und Planungssicherheit, so ÖVP-Gemeindebundpräsident Alfred Riedl. Die einheitliche Umlage anstatt der Einzelverträge erleichtere die Arbeit: „Die Gemeinden brauchen also keine Verträge über den regionalen Rettungsdienst abschließen“, so Riedl.

„Nicht nur Niederösterreichs Städten und Gemeinden, sondern auch den in unserem Bundesland aktiven Rettungsorganisationen bringt das neue Modell mehr Transparenz und Planbarkeit, letzten Endes wohl auch mehr Gerechtigkeit“, sagte der Vorsitzendes des niederösterreichischen Städtebundes Matthias Stadler (SPÖ). Das Gesundheitswesen werde in einer sehr sensiblen Phase noch besser aufgestellt.

Meilenstein für die Rettungsorganisationen

„In umfangreichen Verhandlungen auf Augenhöhe war es immer unser gemeinsames Ziel, das Rettungswesen in Niederösterreich abzusichern“, so der Präsident des Rotes Kreuz Niederösterreich, Josef Schmoll, über den „Meilenstein“. Otto Pendl, Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Niederösterreich, sieht das Rettungswesen nun gesichert: „Die vergangenen Monate zeigen, dass Niederösterreich ein funktionierendes Rettungswesen hat. Dieses muss aber für die Zukunft finanziert werden. Daher ist das ein Schritt in die richtige Richtung.“

Anneliese Gottwald, Bereichsbeauftragte der Johanniter für Niederösterreich, hielt fest: „Das neue Finanzierungssystem wird dazu beitragen, auch in ländlichen Gebieten die rettungsdienstliche Versorgung zu sichern.“ „Wir freuen uns sehr, dass wir als jüngstes Mitglied der niederösterreichischen Rettungslandschaft in die Überlegungen für die Zukunft integriert wurden“, erklärte der Präsident des Sozial Medizinischen Dienstes, Anton More.