Rücktritt Schroll
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Politik

Ybbs: Bürgermeister Schroll tritt zurück

Nach tagelangen Spekulationen ist es nun fix: In Ybbs (Bezirk Melk) gibt es einen Wechsel an der Spitze. Bürgermeister Alois Schroll (SPÖ) wird sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen. Vizebürgermeisterin Ulrike Schachner (SPÖ) wird ihm nachfolgen.

Seit 2014 war Alois Schroll Bürgermeister von Ybbs. Diese Rolle habe ihm – gemeinsam mit seinen weiteren Tätigkeiten – viel Energie abverlangt, sagte er am Dienstagvormittag in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in der Sporthalle in Ybbs. Nun stoße er an seine körperlichen Grenzen. Im September war er zudem an Covid-19 erkrankt, seither kämpfe er mit den Folgen, so Schroll. „Daher ist es Zeit, die Geschicke der Stadt Ybbs in neue Hände zu legen“, so Schroll. Noch am Nachmittag will er sein Amt offiziell zurücklegen.

Dass Unstimmigkeiten innerhalb der SPÖ-Fraktion der Grund für seinen Rücktritt seien – wie zuletzt spekuliert worden war – verneinte Schroll mehrmals. Die bisherige Vizebürgermeisterin Ulrike Schachner (SPÖ) folgt ihm nun nach. „Ich habe Seite an Seite mit ihm (Schroll, Anm.) für so manches Projekt gekämpft und gearbeitet und freue mich nun federführend, mit Hartnäckigkeit und vollem Engagement, Ybbs in eine neue Ära führen zu dürfen“, sagte Schachner, die als erste Frau das Amt in Ybbs bekleiden wird. „Darauf bin ich sehr stolz“, so die designierte Bürgermeisterin bei der Pressekonferenz.

Schroll bleibt Ybbs als Kulturstadtrat erhalten

Schachner will den bisherigen Kurs in Ybbs fortsetzen und unter anderem das leistbare Wohnen weiter vorantreiben sowie weitere Arbeitsplätze in Ybbs schaffen. Schroll soll künftig Kulturstadtrat werden. Auch seine Funktion als Nationalratsabgeordneter wird er weiterhin ausüben.

Schroll war sieben Jahre lang für die Stadt mit rund 5.600 Einwohnern als Bürgermeister zuständig, bereits seit 1997 war er im Gemeinderat tätig. Ybbs sei in den vergangenen Jahren sehr gewachsen und zu einer „Einpendel“-Stadt geworden, so Schroll bilanzierend. Mehr als 3.300 Menschen würden mittlerweile täglich nach Ybbs pendeln, da neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Auch hätten sich mehr als 100 Klein- und Mittelbetriebe in der Vergangenheit angesiedelt. Zudem habe sich das Kabarett- und Kleinkunstfestivals Ybbsiade zu einem „Aushängeschild der Stadt“ entwickelt, so Schroll.