Speicher der Nationalbibliothek in Haringsee
APA/ÖNB
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Kultur

Neuer Speicher für die Nationalbibliothek

In Haringsee (Bezirk Gänserndorf) steht der neue Bücherspeicher der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB). Auf den 1.000 Quadratmetern befinden sich mittlerweile etwa 200.000 Objekte, die in den letzten Monaten ins Marchfeld transportiert wurden.

Prosaisch sieht der neue Bücherspeicher der ÖNB aus. Äußerlich unterscheidet sich der Bau in Haringsee kaum von den gängigen Lagerhallen der Umgebung. Errichtet wurde der etwa 40 Kilometer von Wien entfernte Bücherspeicher von der Bundestheater-Holding-Tochter Art for Art – in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Lagerhallen des Technischen Museums und der Bundestheater.

Speicher der Nationalbibliothek in Haringsee
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Der neue ÖNB-Speicher bietet nun Platz für Bücher, Zeitungen, Plakate und Fotonegative

200.000 Objekte auf 5,4 Regalkilometern

Dorthin wurden in der zweiten Jahreshälfte 2020 die circa 200.000 Objekte transportiert. Dabei handelt es sich laut ÖNB-Aussendung von Freitag vornehmlich um Bücher, Fotonegative, Zeitungen und Plakate, die großteils bereits digitalisiert sind. Diese Objekte werden nun auf 5,4 Regalkilometern unter modernster Klima- und Sicherheitstechnik konserviert.

Derzeit verwahrt die ÖNB einen Gesamtbestand von rund 10,9 Millionen Objekten. Sie besitzt einen 1992 errichteten Bücherspeicher unter der Burggarten-Terrasse der Wiener Hofburg, der auf etwa vier Millionen Werke ausgelegt ist, sich aber langsam seiner Kapazitätsgrenze nähert.

Der neue Speicher in Haringsee im Marchfeld ist nun die Alternative zu der 2013 von der Regierung überlegten Errichtung eines Tiefspeichers unter dem Heldenplatz, zumal eine Umsetzung dieses Projekts angesichts der momentan auf dem Platz befindlichen Ausweichquartiere des Parlaments auch in absehbarer Zeit nicht zu realisieren gewesen wäre, so die ÖNB.