Von 13. bis 31. Jänner kämpfen die besten Handball-Nationen der Welt in Ägypten um Gold, Silber und Bronze. Im Schatten der Coronavirus-Pandemie nehmen erstmals 32 Mannschaften an der Weltmeisterschaft teil – mehr als je zuvor. Österreich geht als krasser Außenseiter ins Turnier, will aber – angetrieben von fünf Spielern mit Bezug zu Niederösterreich – eine Euphorie erzeugen und überraschen.
Von B wie Bauer bis Z wie Zeiner
Teamchef Ales Pajovic vertraut in seinem 20-Mann-Kader auf die Niederösterreicher Thomas Bauer aus Baden, Sebastian Frimmel aus Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling), Lukas Hutecek aus Eggenburg (Bezirk Horn), Gerald Zeiner aus Krems sowie auf den Wahl-Niederösterreicher Jakob Jochmann von Österreichs Meister UHK Krems.
Auf Zeiner kommt bei der WM eine ganz besondere Rolle zu. Durch den Ausfall von Leistungsträger Nikola Bilyk führt der Kremser das rot-weiß-rote Nationalteam als Kapitän aufs Parkett. „Für mich ist es natürlich eine große Ehre“, sagt Zeiner im Gespräch mit noe.ORF.at. „Ich will der Mannschaft helfen, egal ob auf oder neben dem Feld.“
Hutecek erfüllt sich Kindheitstraum
Lukas Hutecek ist mit 20 Jahren der jüngste Spieler im österreichischen WM-Kader. Der Rückraumspieler von den Fivers Margareten überzeugte zuletzt mit sieben Treffern bei der klaren Niederlage in der EM-Qualifikation gegen Deutschland und gilt als große Zukunftshoffnung im heimischen Handball.
Die Vorfreude des Eggenburgers auf seine erste WM-Teilnahme steigt von Tag zu Tag. „Als kleines Kind träumst du davon, bei einem Großereignis für Österreich zu spielen. Es macht mich schon sehr stolz, Teil dieses tollen Teams zu sein und eine WM spielen zu dürfen. Wir wollen uns so gut wie möglich präsentieren und zeigen, dass wir auf Top-Niveau Handball spielen können“, so Hutecek.
Dass die Österreicher immer für eine Überraschung gut sind, zeigten sie im vergangenen Jahr mit Rang acht bei der Heim-Europameisterschaft. Allerdings fallen mit Nikola Bilyk, Janko Bozovic und dem Kremser Fabian Posch drei Spieler aus, die bei der EM für 101 der 205 Tore verantwortlich waren.
Hauptrunde als großes Ziel
Noch dazu hatte Österreich nicht gerade Losglück. Auf das Team um Tormann Thomas Bauer warten schwierige Aufgaben. „Wir haben mit Frankreich und Norwegen zwei Mannschaften in der Gruppe, die uns haushoch überlegen sind. So ehrlich muss man sein. Wir wollen aber unbedingt die Hauptrunde erreichen.“
Dafür ist ein Sieg im Auftaktspiel am Donnerstag (18.00 Uhr, live in ORFeins) gegen die Schweiz Pflicht. Die stark einzuschätzenden Eidgenossen rückten am Dienstag als Ersatzmannschaft nach, weil die USA ihre Teilnahme aufgrund zahlreicher Coronafälle innerhalb des Teams zurückziehen mussten.
Für Sebastian Frimmel und Jakob Jochmann bleibt das Erreichen der Hauptrunde dennoch das Minimalziel. Jochmann träumt bereits von mehr. „Mit dem ein oder anderen Überraschungssieg wollen wir wieder eine Handball-Euphorie in Österreich entfachen.“ Die Chance dazu gibt es nach dem Duell mit der Schweiz am Samstag gegen Frankreich und am Montag gegen Norwegen.