Politik

Neues Tool soll berufliche Stärken erkennen

Am Arbeitsmarkt ist es besonders wichtig, seine persönlichen Kompetenzen zu kennen. Das soll etwa mit dem „NÖ Kompetenzkompass“ des Landes gelingen. Das Online-Tool wurde mit Snowboard-Weltmeister Benjamin Karl als Testimonial vorgestellt.

31 Fragen gilt es online zu beantworten. Auf diese Weise sollen die beruflichen Stärken herausgefunden werden, hieß es bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in St. Pölten. Das Tool bzw. die daraus resultierende Analyse soll eine Entscheidungshilfe für eine berufliche Neuorientierung und mögliche Perspektiven sein.

Das Wissen über die eigenen Kompetenzen könne unter anderem bei Bewerbungen helfen, sagte Snowboarder und Testimonial Benjamin Karl. „Wenn man seine Kompetenzen kennt, hat man Selbstvertrauen. Deshalb ist es wichtig, dass man seine Stärken kennt und darauf aufbaut", so der erfolgreiche Snowboarder aus St. Pölten.

Kompetenzkompass
NLK Pfeiffer
Landesrat Martin Eichtinger, Snowboarder und Testimonial Benjamin Karl, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Geschäftsführer Martin Etlinger (v.l.)

Auswertung erfolgt auf wissenschaftlicher Basis

Die Analyse ist laut Pressekonferenz wissenschaftlich fundiert. Der Kompetenzkompass wurde vom Land gemeinsam mit der Donau-Universität Krems und der FH St. Pölten entwickelt. Denn auch 2021 brauche es coronavirus-bedingt weitere Maßnahmen für den Arbeitsmarkt.

"Von einer Beruhigung in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt wird man aber noch längere Zeit nicht sprechen können. Deshalb bleibt Arbeit schaffen und Arbeit sichern das Thema Nummer eins in Niederösterreich“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Der Kompetenzkompass ist kostenlos und anonym im Internet abrufbar.

Mehr als 1.000 Personen hätten den NÖ Kompetenzkompass, der seit Mitte Dezember online ist, bereits verwendet, ergänzte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) bei der Pressekonferenz . Zudem betonte er, dass das Jahr 2020 auch gezeigt habe, dass sich viele Menschen um- bzw. neuorientiert hätten. „Da liegt es auf der Hand, sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden und damit neue Möglichkeiten und Perspektiven zu schaffen“, so der Landesrat.

Bildungsberatung als weitere Hilfe

Vom Kompetenzkompass als "mögliche Orientierungshilfe“ sprach am Donnerstag auch Martin Etlinger, Geschäftsführer der Menschen und Arbeit Gmbh. Das Tochterunternehmen des Landes betreibt den NÖ Kompetenzkompass. Etlinger verwies außerdem darauf, nach dem Kompetenzkompass mit der niederösterreichischen Bildungsberatung in Kontakt zu treten.

NEOS hinterfragt „Kosten und Nutzen für Bürger“

Kritik zum Kompetenzkompass kam am Donnerstag von NEOS-Landessprecherin Indra Collini. Sie kündigte in einer Aussendung eine Anfrage über Kosten und Nutzen an. „Fakt ist, dass derzeit eine Pleitewelle unvorstellbaren Ausmaßes auf uns zurollt, viele Wirtschaftstreibende um ihre Existenz bangen und damit auch viele hunderte Jobs im Land in Gefahr sind. Deswegen muss die Frage erlaubt sein, ob ein Online-Fragebogen wirklich die Maßnahme ist, die wir zum jetzigen Zeitpunkt benötigen oder ob es sich um eine weitere PR-Aktion a la Kaufhaus Österreich handelt", so Collini.

Es gehe nicht darum, eine Maßnahme der Landesregierung schlecht zu reden, sondern darum zu hinterfragen, „ob die entstandenen Kosten mit dem tatsächlichen Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger in Einklang zu bringen sind“, so Collini.