FIGURE SKATING – AUT Championships
GEPA pictures/ Christian Moser
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Sport

Kleine Eiskunstläufer vor großer Karriere

Internationale Erfolge im Eiskunstlaufen liegen in Österreich schon lange zurück. Die letzte Goldmedaille bei einem Großereignis gab es vor knapp 40 Jahren durch Claudia Kristofics-Binder. Ein Geschwisterpaar aus Klosterneuburg sorgt aktuell für neue Hoffnung.

Anna und Daniel Ruis aus Weidling bei Klosterneuburg (Bezirk Tulln) zählen im Eiskunstlauf zu den größten Nachwuchstalenten Österreichs. Angeregt durch ihre russische Mutter, wurden die Zehn- und der Zwölfjährige gemeinsam mit ihren drei Geschwistern sehr früh für den Sport und die Kunst im Allgemeinen begeistert. Beide starten sowohl im Einzel als auch gemeinsam im Paarlauf. „Ich finde, ich bin schon jetzt ziemlich gut, aber manche ältere Freunde sind noch besser und deshalb trainiere ich“, so Anna Ruis, die im Einzel bereits dreifache österreichische Meisterin ist und gemeinsam mit Bruder Daniel auch im Paarlauf die heimische Nachwuchsszene dominiert.

Österreichweit unerreicht in der Altersklasse

Dass solche Erfolge möglich sind, liegt nicht nur am Talent der beiden, sondern auch an ihrer Einstellung, die sie regelmäßig bei Trainingslagern in Russland mitbekommen. „Eine russische Trainerin sagt: ‚Ob du müde bist oder nicht – du musst trainieren. Wenn du nicht trainierst, trainiert der Gegner schon und ist dir einen Schritt voraus‘“, erzählt Daniel Ruis über den Alltag möglicher Eiskunstlaufprofis von morgen. Daniel springt im Training mittlerweile fast alle Dreifachsprünge und hat zwei Doppelaxel in seinem Kürprogramm. In seiner Altersklasse ist er damit österreichweit unerreicht.

FIGURE SKATING – AUT-Championships
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Daniel und Anna Ruis sammeln bereits jetzt Pokale, wie hier bei der Österreichischen Schülermeisterschaft 2019 in Gmunden

„Wo Daniel mit zwölf Jahren steht und dass all diese Sprünge funktionieren, ist schön. Aber auf der anderen Seite ist es auch wichtig, dass er gesund bleibt und wie die Entwicklung bis 15 weitergeht“, bleibt Vater Michael Ruis bescheiden. „Zu Hause dreht sich natürlich alles ums Eislaufen. Es geht aber nicht darum, dass Anna und Daniel einmal vom Sport leben können, sondern dass sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, sich Ziele zu stecken und diese zu erreichen und Selbstbewusstsein entwickeln.“

Im Duett sorgte das Geschwisterpaar in der Eiskunstlauffachwelt im vergangenen Jahr mit ihrer Eröffnungskür bei der Heim-Europameisterschaft in Graz für Aufsehen. Dort bekamen sie auch Lust auf ihre kommenden sportlichen Ziele. „Es wäre schön, auch selbst einmal zu einer EM oder zu den Olympischen Spielen zu fahren. Ob im Einzel oder im Paarlaufen wäre dabei egal“, blickt Daniel in die Zukunft. Sollte die Entwicklung der Ruis-Geschwister so weitergehen, werden die Winterspiele 2026 vielleicht ihre erste Gelegenheit, Olympialuft zu schnuppern.