Exakt 305.713 Menschen ließen bis Samstag 18.00 Uhr einen Abstrich entnehmen. Bei 1,514.277 Berechtigten ergibt das eine Teilnahmequote von etwa 20 Prozent. Eingerechnet sind dabei auch die Testteilnehmer aus Krems und Wiener Neustadt, wo die Testungen bereits am Freitag starteten. Die Tests werden am Sonntag fortgeführt.
0,12 Prozent der Antigen-Schnelltests waren bis Samstagabend positiv. Ein auffälliger Ausreißer ist Amstetten. Dort gab es alleine am Samstag 63 positive Testungen. Wie viele Menschen sich bis Sonntagabend testen lassen, ist ungewiss, da eine Registrierung nicht verpflichtend ist. 448.233 Menschen meldeten sich bis Samstag online für einen Antigen-Test an. Auch, wenn die Anmeldung nicht Pflicht ist, wird sie aus Gründen der Zeitersparnis empfohlen.
Positive Tests werden auf Mutation untersucht
Großes Thema ist bei den laufenden Massentests die britische Mutation des Virus, die ansteckender sein soll als die bisherige. Ob Mutationsfälle vorliegen, soll bei den positiven PCR-Tests in einem langwierigen Prozess herausgefiltert werden. Dieser Prozess wird Sequenzierung genannt. „Es wird eine Stichprobe der Sequenzierung zugeführt, je nachdem wie viele Kapazitäten zur Verfügung stehen“, erklärt Notruf Niederösterreich-Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka. „Alles, was momentan sequenzieren kann, wird dabei genutzt.“
Während andere Bundesländer nach der Absage des Freitestens keine Flächentests machen, hielt Niederösterreich daran fest. In den 573 Gemeinden im Bundesland wurden 1.151 Teststraßen eingerichtet. Mit der Abwicklung betraut sind – wie bei der ersten Auflage der Massentests im Dezember – die Kommunen gemeinsam mit den Einsatzorganisationen. 1.403 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes sind am Wochenende im Einsatz – 1.205 bei der Probenentnahme. Außerdem unterstützen 300 Soldaten und zivile Bedienstete.
Contact Tracing bei positiven Tests
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) bezeichneten die flächendeckenden Untersuchungen einmal mehr als Mittel, um die Infektionsketten zu brechen. Daher habe man daran festgehalten.
Die Tests seien auch „eine wichtige Information für die kommenden Wochen und Monate“, sagte Pernkopf, da die positiven PCR-Tests auf die Mutation untersucht werden. Ein PCR-Test wird durchgeführt, wenn sich ein Antigen-Test als positiv erweist. Gesetzt wird bei bestätigten Fällen einmal mehr auch auf „intensives Contact Tracing“, wie Königsberger-Ludwig hervorhob.
Das erste Testwochenende war im Bundesland am 12. und 13. Dezember 2020 über die Bühne gegangen. Unter Berücksichtigung der bereits davor bei Pädagogen und Polizisten durchgeführten Untersuchungen ergab sich damals eine Teilnahmequote von knapp mehr als 38 Prozent. Am Wochenende wurden 546.756 Abstriche entnommen, davon waren 774 oder 0,14 Prozent positiv – mehr dazu in Massentest: Mehr als 800 Teilnehmer positiv (noe.ORF.at; 13.12.2020).