Bundeskanzler Sebastian Kurz
APA/GEORG HOCHMUTH
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Coronavirus

Lockdown bis mindestens 7. Februar verlängert

Österreich bleibt noch länger im Lockdown, bis mindestens 7. Februar. Die Schulen starten in Niederösterreich erst ab 8. Februar mit Präsenzunterricht. Zudem sind weitere Verschärfungen geplant.

Eigentlich hätte der dritte, harte Lockdown am 24. Jänner enden sollen. Über eine Verlängerung wurde in den vergangenen Tagen bereits spekuliert, seit Sonntagvormittag ist es nun fix. Der Lockdown dauert bis mindestens 7. Februar. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) argumentierte die Verlängerung mit der Ausbreitung der britischen Variante des Virus, die wesentlich ansteckender sein dürfte als die bisherige Form.

FFP2-Maskenpflicht und zwei Meter Abstand

Noch während des Lockdowns werden die Regeln verschärft: Ab 25. Jänner sind FFP2-Masken im Handel und in den öffentlichen Verkehrsmitteln verpflichtend, die Abstandsregel wird auf zwei Meter ausgedehnt. „Der Mund-Nasen-Schutz ist gut, aber die FFP2-Maske ist massiv besser“, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Die FFP2-Masken sollen im Lebensmittel-Einzelhandel zum Selbstkostenpreis angeboten werden. Für Einkommensschwache sollen sie gratis zur Verfügung gestellt werden, kündigte Anschober an.

Bundesregierung und Landeshauptleute wollen nun gemeinsam wöchentlich die Entwicklung der Pandemie evaluieren und über die notwendigen nächsten Schritte entscheiden. Ziel sei es, ab 8. Februar erste Öffnungsschritte zu setzen, sagte Kurz. Den Wissenschaftern zufolge sollte man einen Zielwert von einer Sieben-Tages-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern erreichen, das würde knapp 700 Neuinfektionen pro Tag entsprechen. In Niederösterreich beträgt die Sieben-Tages-Inzidenz derzeit 123,6.

Entscheidung über Gastro-Öffnung fällt Mitte Februar

Ziel sei es aus heutiger Sicht, dass ab 8. Februar alle Geschäfte, körpernahe Dienstleister wie Friseure und Museen unter strengen Auflagen wieder aufsperren dürfen. Tourismus und Gastro sollen jedenfalls bis Ende Februar zu bleiben, Mitte Februar soll evaluiert und eine Entscheidung getroffen werden, ob eine Öffnung im März möglich ist.

Bundeskanzler Sebastian Kurz
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Bundeskanzler Kurz verkündete am Sonntag die Verlängerung des Lockdowns

Schülerinnen und Schüler müssen weiterhin Zuhause bleiben. Das Distance Learning bleibt bis zu den Semesterferien, danach gibt es Schichtbetrieb. Wien und Niederösterreich starten ab 8. Februar in den Präsenzunterricht.

Skifahren und Eislaufen bleibt nach einer Entscheidung der Länder erlaubt. Die Frage war laut dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) nicht unumstritten, man habe sich aber entschieden, die geltenden Regeln für die restlichen Lockdown-Wochen nicht wieder zu ändern.

Die von der Regierung getroffene Entscheidung, den Lockdown zu verlängern und einige Maßnahmen sogar zu verschärfen, sei keine parteipolitische Frage gewesen, sondern „eine Frage von Fakten und Verantwortung“, erklärte Kurz. „Wir haben noch zwei bis drei harte Monate vor uns“, meinte Kurz. Öffnungen wären derzeit „Leichtsinn“, wenn nicht sogar „Fahrlässigkeit“.

Nächsten zehn Wochen „schwierigste Phase der Pandemie“

Die britische Virus-Mutation sei „deutlich ansteckender“ und eben mittlerweile in Österreich angekommen, was die Situation verschärfe. Man habe tagelang mit Experten, europäischen Regierungen und den Landeshauptleuten und Sozialpartnern beraten, unterstrich Kurz. Die Entscheidungen seien wohl „alles andere als populär“, aber es sei die Verantwortung der Regierung, Entscheidungen zu treffen, auch wenn „wir es selbst schon alle satt haben“.

Ab dem Zeitpunkt, wenn die über 65-Jährigen geimpft seien, seien die Spitäler nicht so schnell überlastet und die Situation werde sich entspannen, hoffte Kurz. Im April oder Mai werde man der Normalität deutlich näher sein als heute, bis zum Sommer erwarte er Normalität. Anschober rechnet damit, dass die kommenden zehn Wochen „die schwierigste Phase der Pandemie werden“, aber „wir können das schaffen“.