CoV-Impfung
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Coronavirus

Lieferprobleme: CoV-Impfplan verzögert sich

Knapp 250.000 Menschen haben sich in Niederösterreich bereits für eine Impfung vorregistriert. Wegen Lieferproblemen beim Impfstoffhersteller Biontech-Pfizer erhält Österreich im Jänner aber etwa 20 Prozent weniger Impfdosen. Dadurch kommt es auch in Niederösterreich zu Verzögerungen.

Laut Impfplan werden derzeit die Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen sowie Beschäftige in CoV-Stationen in Spitälern geimpft. Als nächstes sind Ärzte an der Reihe, ab 8. Februar alle über 80-Jährigen, die zuhause leben. Bei dieser Gruppe dürfte es aber zu Verzögerungen kommen, sagt Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): „Wir wissen jetzt schon, wenn wir keine zusätzlichen Lieferungen erhalten werden, dass wir nicht alle über 80-Jährigen tatsächlich in der Kalenderwoche sechs und sieben impfen werden können, weil der Impfstoff nicht da ist.“

Der Grund sind Lieferprobleme beim Impfstoffhersteller Biontech-Pfizer. Spätestens im Februar soll die verspätete Lieferung aber nachgeholt werden, verspricht am Montag Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der auch darauf drängt, dass möglichst bald weitere Impfstoffe in der EU zugelassen werden. „Es stehen ja zwei weitere Zulassungen an, die hoffentlich in nächster Zeit erfolgen“, sagt auch Michael Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien, „sodass wir dann einigermaßen gut über die Runden kommen, aber die Ambition muss sein, dass wir möglichst rasch möglichst vielen diese Impfung anbieten können.“

Großes Interesse an Impfung

Aus aktueller Sicht soll Niederösterreich bis Ende März etwa 60.000 Impfdosen erhalten. Alle Personen, die sich bereits vorregistriert haben, würden regelmäßig „über die aktuelle Prioritätenreihung und den Impfstart für bestimmte Berufs-und Personengruppen und die weitere Vorgehensweise informiert“, hielt Königsberger-Ludwig dazu in einer Aussendung fest. Die Immunisierung der breiten Bevölkerung soll im zweiten Quartal starten. Stand Montagabend hat sich eine Viertelmillion Menschen in Niederösterreich vorregistriert.

Die seit dem Wochenende mögliche Online-Registrierung bedeutet noch keine Anmeldung für einen Termin an einer Impfstelle. Diese erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in einem weiteren Schritt. Dann werden auch alle erforderlichen Daten wie das medizinische Risikoprofil und die Berufsgruppe abgefragt.

„Großteil wird im zweiten Quartal geimpft werden“

„Der Großteil der Bevölkerung wird im zweiten Quartal geimpft werden können“, kündigt Impfkoordinator und Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich, Christof Constantin Chwojka, am Sonntag an. „Sobald für die jeweilige Bevölkerungsgruppe genügend Impfstoff da ist, werden wir Sie über die bekanntgegebenen Kontaktdaten zu einem konkreten Impftermin einladen.“ Durch die Registrierung wissen das Land und Notruf Niederösterreich, wie groß das Interesse an der Impfung ist und wie viele Dosen gebraucht werden.

Die Nachfrage nach Impfungen sei aktuell größer als die Lieferungen, meinte Chwojka. Die Situation ändere sich laufend: „Wir müssen jeden Tag flexibel auf die Umstände eingehen. Jeden Tag ändert sich etwas, und zwar nicht nur einmal. Es ist unsere Aufgabe zu berechnen, wie viel Impfstoff uns für Erstimpfungen zur Verfügung steht und wie viel wir für jene, die bereits zum zweiten Mal zu impfen sind, benötigen. All das müssen wir einberechnen und flexibel sein.“ Flexible Planung sei derzeit das Wichtigste, da „wir aus heutiger Sicht bis Ende März absoluten Mangel an Impfstoffen haben.“