Christina Engel-Unterberger ist in der Landeshauptstadt das neue Gesicht der Grünen. Die ausgebildete Sozialarbeiterin ist Dozentin an der Fachhochschule St. Pölten und will auch im Rathaus mitreden. „Klimaschutz, klimafreundliche Mobilität, eine lebendige Demokratie und ein qualitätsvoller Wohnbau. Das Feedback, das wir für diese Themen bekommen, ist wirklich positiv“, sagt sie.
Engel-Unterberger: „Wir bringen frischen Wind mit“
Die Grünen sind derzeit nur am Papier im Gemeinderat vertreten. Der einzige grüne Abgeordnete ist mittlerweile ein Mitglied der SPÖ. „Ich glaube, es ist einfach eine andere Ausgangslage als es noch bei der letzten Wahl war“, sagt Engel-Unterberger. Sie will die Vergangenheit zurücklassen und als neues Team durchstarten: „Niemand von uns war bis jetzt im Gemeinderat. Das heißt: Wir bringen frischen Wind mit, wir bringen Elan mit.“
Die Grünen gehen mit 43 Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen. Am Sonntag wollen sie zumindest zwei Mandate erreichen und suchen deshalb auch im Lockdown das persönliche Gespräch: „Was ist Ihnen denn besonders wichtig in St. Pölten? Wo brennt der Hut?“, fragt die Spitzenkandidatin einen älteren Mann. „Dass der Bürgermeister nicht alles verbetonieren soll“, antwortet dieser.
„Der Klimaschutz ist das Topthema“, so Engel-Unterberger. „Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass die Stadt ‚eh‘ so grün ist, da braucht es entschlossenes Handeln, da brauchen wir einen Plan. Da braucht es eine Vision. Wenn wir Klimaschutzhauptstadt werden wollen, braucht es eine Strategie.“
Zehn-Minuten-Takt bei Stadtbus gefordert
Auf diesem Weg müsse man „alle mitnehmen“, so die 38-Jährige: „Die Unternehmen, die Bürgerinnen und Bürger und alle in der Politik. Hier brennt nämlich wirklich der Hut.“ Ganz konkret fordern die Grünen Investitionen in den öffentlichen Verkehr, den Ausbau der Radwege und bis 2030 einen Zehn-Minuten-Takt beim Stadtbus.
Die Gemeinderatswahl in St. Pölten findet am 24. Jänner statt. Die Wahllokale haben zwischen 7.00 und 16.00 Uhr geöffnet. Zur Wahl stehen sechs Parteien: SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, NEOS und KPÖ. In der Landeshauptstadt sind 46.621 Menschen wahlberechtigt.