Szenen des Bundesheer-Evakuierungseinsatzes
Bundesheer/Lechner
Bundesheer/Lechner
Chronik

CoV-Krise forderte das Bundesheer

Unterstützung bei den Massentests, beim Contact Tracing und in den Drive-in-Teststationen sowie Dienst an der Grenze und Desinfektion von öffentlichen Gebäuden – das Bundesheer hat wegen der CoV-Krise an zahlreichen Fronten ein intensives Jahr hinter sich.

Zu Spitzenzeiten waren in Niederösterreich mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Bundesheerbedienstete pro Tag im Einsatz. Der Höchstwert wurde am 6. Dezember mit 1.043 Personen erreicht. Bei den Tests im Dezember leistete das Bundesheer landesweit 4.935 Personentage, wurde am Dienstag Bilanz gezogen. Wegen der Coronavirus-Krise wurde für etwa 550 Soldaten in Niederösterreich der Grundwehrdienst um drei Monate verlängert.

Teilmobilmachung der Miliz im Frühjahr

Im Frühjahr kam es erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik zu einer Teilmobilmachung der Miliz. In Niederösterreich rückten Anfang Mai drei Jägerkompanien der Miliz ein – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Etwa 250 Milizsoldatinnen und -soldaten übernahmen nach dem Vorbereitungstraining Einsatzaufgaben.

Soldaten bei der Arbeit im Postverteilzentrum Hagenbrunn
Bundesheer
Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, übernahm das Bundesheer ab Mitte Mai am Post-Standort Hagenbrunn die Arbeit

Auch in Logistikfragen war das Bundesheer gefragt. Es half bei großen Lebensmittelketten in den Lagern und im Postverteilerzentrum Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) aus. Die Soldatinnen und Soldaten übernahmen damals laut Heeresangaben etwa 1,5 Millionen Pakete und leiteten diese weiter. 29.000 Arbeitsstunden wurden geleistet.

Viele coronabedingte Einsätze des ABC-Abwehrzentrums

Die Spezialisten des ABC-Abwehrzentrums in Korneuburg desinfizierten zudem die Räumlichkeiten des Niederösterreichischen Landtages und andere öffentliche Gebäude. Im Juni rückten sie etwa zur Desinfektion des Rathauses, einer Schule und eines Kindergartens in Stockerau (Bezirk Korneuburg) aus. Das ABC-Abwehrzentrum war aber auch in die Rückholung von Österreichern aus Wuhan (China) und von infizierten Soldaten von Auslandseinsätzen eingebunden.

Bundesheersoldat macht Coronavirustest
APA/Georg Hochmuth
In der Corona-Pandemie halfen in Spitzenzeiten bis zu 8.600 Soldatinnen und Soldaten österreichweit

Beim Contact Tracing wiederum unterstützten die Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Bedienstete das Land, die Bezirkshauptmannschaften und die Magistrate. Allein für diese Aufgabe wurden zeitweise bis zu 160 Personen abgestellt. Im Vorjahr war die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie die Hauptaufgabe des Bundesheeres, hieß es beim Militärkommando Niederösterreich.