In Niederösterreich sind derzeit fast 80.000 Menschen ohne Arbeit, dazu kommen fast 90.000 Personen, die in Kurzarbeit sind. Die Situation ist allerdings anders als im Westen, wo der Tourismus noch bedeutender sei. Das sei „das Glück im Unglück für Niederösterreich“, sagte der neue Arbeitsminister Martin Kocher bei dem Arbeitsgespräch am Montag.
Schwerpunkt Lehrlingsoffensive
Dennoch: Es gebe 15 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr, daher gehe es jetzt vor allem um die Ausbildung. „Niederösterreich ist da sehr gut aufgestellt. Man investiert im Bereich Digitalisierung, es gibt Investitionen auch im Pflegebereich, einiges ist klarerweise österreichweit ähnlich, aber Niederösterreich war sehr früh dran“, erklärte Kocher.
Der neue Arbeitsminister arbeitete im Sommer als Wirtschaftsforscher am Konjunkturprogramm in Niederösterreich mit. Auch damals war eine der wichtigsten Punkte die Forcierung der Ausbildung. „Überall werden Fachkräfte gebraucht, egal in welcher Branche und in welcher Region. Fachkräfte braucht man jetzt in der Krise, und auch nach der Krise. Und deswegen setzen wir auf die Lehrlingsoffensive, wo wir gemeinsam mit dem Bund sehr viel Geld investieren, allein in Niederösterreich 54 Millionen Euro nur für die Lehrlingsoffensive“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Spezialprogramm für ältere Arbeitslose
Für ältere Arbeitslose wird es ein spezielles Programm geben. „Es gibt 1.000 Plätze, wo wir die Generation 50 plus in Form der Arbeitskräfteüberlassung dem gemeinnützigen Sektor in Form von Arbeitsunterstützung anbieten werden“, erklärte der für Arbeit zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Arbeitsminister Kocher rechnet damit, dass der Weg zurück noch lange dauern wird: „Wir werden einige Jahre brauchen, um in Österreich wieder auf den Status zu kommen, wie es vor der Krise war.“