Magnetresonanztomograf
APA/Helmut Fohringer
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Gesundheit

Studie: Gehirntumore sind früher erkennbar

In Krems ist Forschern ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung von Gehirntumoren gelungen. Sie fanden heraus, dass man die Rückkehr eines erfolgreich entfernten Gehirntumors um ein halbes Jahr früher erkennen und diesen so besser behandeln kann.

An der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) analysierten Forscher 56 Magnetresonanztomografien (MRT) von Patientinnen und Patienten, bei denen der Gehirntumor nach einer anfänglich erfolgreichen Therapie wiedergekehrt war. „Wir konnten bereits 190 Tage vor der konventionellen MRT-Diagnose eine Veränderung der Gefäßstruktur dort im Hirngewebe feststellen, wo sich später ein wiederkehrender Hirntumor manifestierte“, erklärte Andreas Stadlbauer von der KL Krems, der auch am Zentralinstitut für medizinische Radiologie-Diagnostik des Universitätsklinikum St. Pölten tätig ist.

Er und sein Team von der entdeckten, dass die Gefäßdichte im Gewebe und somit auch die Durchblutung zu dieser Zeit abgenommen hatten. 70 Tage später – also 120 Tage vor der Untersuchung – hatte die Gefäßdichte wieder zugenommen, „was zur Wiederherstellung der Blutversorgung und zu einer besseren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung führte, die wiederum für das aggressive Tumorwachstum entscheidend ist“, so Stadlbauer.

Studie soll zu früherer Diagnose führen

Laut Stadlbauer bedarf es trotz der Forschungsergebnisse noch umfangreicher Arbeiten. „Denn dies war eine retrospektive Studie, bei der ausschließlich MRT-Bilder von Betroffenen mit wiederaufgetretenen Tumoren ausgewertet wurden", sagte er. Auf Basis der Erkenntnisse soll nun allerdings eine Diagnosemethode entwickelt werden, damit die Rückkehr eines Gehirntumors schneller entdeckt werden kann.

Die eben erst veröffentlichte Studie der KL Krems soll dabei Grundlage einer früheren Diagnostik und einer auf den jeweiligen Patienten zugeschnittenen Therapie sein. Das könnte für die Lebensdauer der Betroffenen entscheidend sein.

Denn Glioblastome sind bösartige Hirntumore, die diffus ins umgebende Gewebe einwachsen. Das erschwert die vollständige Entfernung. Daher werden diese Tumore auch mit Chemo- oder Strahlentherapien behandelt. Meist kehren sie trotzdem rasch wieder zurück.