Tatortfoto der Polizei
LKA NÖ
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Chronik

Disco-Brandlegung nach neun Jahren geklärt

Im Mai 2012 ist in der Disco Nova in Bruck an der Leitha ein Brand gelegt worden. Es entstand ein Schaden von etwa 1,4 Millionen Euro. Nun ist der mutmaßliche Brandstifter ausgeforscht worden – er gibt an, vom Discobesitzer beauftragt worden zu sein.

Der frühere Discobesitzer soll es laut Angaben der Landespolizeidirektion wegen hoher Schulden auf die Versicherungssumme abgesehen gehabt haben, die auf seinen Namen lief. Der Schaden von 1,4 Millionen Euro, der in der Nacht des 28. Mai 2012 entstand, war durch eine Feuerversicherung gedeckt. Sechs kleinere Brände zerstörten damals die Innenräume der „Disco Nova“. Später wurde das Gebäude abgerissen.

Der nunmehr 47-jährige Discobesitzer soll dem späteren mutmaßlichen Brandstifter, einem heute 59-jährigen Mann aus dem Bezirk Mistelbach, der auch als DJ in der Disco arbeitete, 5.000 Euro gezahlt haben, damit dieser das Feuer legte. Daraufhin soll der 59-Jährige brennbare Möbel zusammengestellt, 55 Liter Diesel in der Disco verteilt und alles mit einem Feuerzeug angezündet haben. Dann soll er, um sich ein Alibi zu beschaffen, zu Bekannten nach Deutschland gefahren sein.

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Auf einem Kanister stellte die Polizei 2012 DNA sicher

DNA-Spur auf Dieselkanister überführten Täter

„Trotz bestehender Verdachtslage, intensiv durchgeführter Ermittlungsarbeit und der Auslobung von 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise zur Ergreifung der Täter konnten diese vorerst weder ausgeforscht noch überführt werden“, heißt es in einer Aussendung der Polizei über die Brandstiftung im Mai 2012. Neun Jahre später wurde der Mann, der das Feuer gelegt haben soll, nun per DNA-Spur überführt. Er wurde im August in Tschechien wegen einer anderen Straftat in Gewahrsam genommen. Die dort genommene DNA-Probe stimmt laut Polizei mit jener auf den Dieselkanistern aus der „Disco Nova“ überein.

Der heute 59-Jährige aus dem Bezirk Mistelbach gestand laut Landespolizeidirektion die Brandstiftung und nannte den Discobesitzer und auch einen weiteren 50-jährigen Geschäftspartner als Auftraggeber. Auch sie zeigten sich laut Angaben der Polizei geständig. Der Lokalbetreiber selbst dürfte Vorbereitungshandlungen für die Brandstiftung getroffen haben, indem er bei einer Notausgangstür das Schloss manipulierte, um dem 59-Jährigen den Zutritt in das Lokal zu ermöglichen. Die Beschuldigten werden der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.