Langenzersdorf Explosion Infoveranstaltung
ORF
ORF
Chronik

Große Hilfsbereitschaft nach Explosion

Nach der gewaltigen Explosion in einem Mehrparteienhaus in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) herrscht in der Gemeinde große Hilfsbereitschaft. Experten untersuchten das Gebäude. Die Bewohner wurden am Montag über die nächsten Schritte informiert.

Baumaschinen räumen bei einem Lokalaugenschein am Montag noch immer Trümmer weg. Die Bewohner stehen nach wie vor unter Schock. Hashamat Amiri war zum Zeitpunkt der Explosion in seiner Wohnung: „Ich war im Bett, hab geschlafen und bin dann aus dem Bett gefallen.“ „Ich war in der Früh in der Küche und hab dort die Explosion gehört“, schildert Asmathulia Nazari, ein anderer Mieter.

Bis zu 14 Wohnungen sowie eine Ordination wurden durch die heftige Detonation komplett zerstört. Das Mehrparteienhaus gliedert sich laut Bürgermeister Andreas Arbesser (ÖVP) in drei Bauabschnitte: „Der erste ist mehr oder weniger total zerstört, der wird abzureißen sein. Den Bauteil zwei, der unmittelbar angrenzt, wird man vermutlich erhalten können.“ Der dritte Bauteil sei nahezu unbeschädigt geblieben.

Geld- und Sachspenden

Die Bewohner sind nach der Explosion bei Verwandten, Freunden und in einem Gasthof untergekommen. Bereits kurz nach dem Unglück boten viele Bürgerinnen und Bürger ihre Hilfe an. „Es wird Geld gespendet, aber die Leute wollen auch sehr viele Sachen spenden“, sagt Veronika Rampetsreiter, Obfrau der Initiative Langenzersdorf. Jetzt müsse geklärt werden, wer was brauche „und das wir jetzt noch einige Tage dauern, weil die Leute teilweise noch nicht einmal in den Ersatzwohnungen sind.“

Langenzersdorf Explosion Infoveranstaltung
ORF
Baumaschinen räumten bei einem Lokalaugenschein am Montag noch immer Trümmer weg

Unterstützung werden wohl auch Hashamat Amiri und Asmathulia Nazari brauchen. „Ich habe alles verloren, mein Handy, meine Geldbörse, alles, was ich drinnen hatte, meinen Computer, meine Dokumente, das ist wichtig“, erzählt Amiri: „Ich habe nichts mehr, ich bin einfach nur hinausgelaufen.“ Die ersten Spenden sollen so bald wie möglich verteilt werden.

Noch kein Obduktionsergebnis

Laut Staatsanwaltschaft Korneuburg gibt es bisher noch kein Ergebnis der Obduktion des Toten. Das gleiche gilt für die ebenfalls angeordnete Feststellung der Identität des männlichen Opfers. Die Explosion war offensichtlich bewusst herbeigeführt worden. Laut Polizei wurde die Verbindung der Therme mit der Gasleitung manipuliert. Die Anschlussmutter sei absichtlich abgeschraubt worden, um Gas ausströmen zu lassen.

Die Detonation am Freitag in der Früh hatte neben dem Todesopfer auch einen Schwerverletzten und fünf Leichtverletzte gefordert. Die Leiche wurde noch am frühen Abend geborgen. Der Mann lag unter einem Schuttkegel. Die Identität sei „bisher nicht bekannt“, sagte Chefinspektor Johann Baumschlager. Mutmaßlich handelt es sich um einen 60-jährigen Bewohner des stark in Mitleidenschaft gezogenen Mehrparteienhauses. Das Mobiltelefon des Mannes war zum Zeitpunkt der Explosion in der Schulstraße eingeloggt. Spekuliert wird, dass Suizid vorliegen könnte.