Chronik

Unmut über verunreinigtes Trinkwasser

Seit Monaten müssen die Bewohner von Sierndorf (Bezirk Korneuburg) das Wasser abkochen, weil Keime festgestellt worden sind. Die Gemeinde ließ die Leitungen zwei Mal mit Chlor spülen. Die Ursache fand man bisher aber nicht. Einige Bürger sind verärgert.

„Dass das so lange dauert, hätte ich mir auch nicht gedacht“, klingt Bürgermeister Gottfried Muck (ÖVP) schon etwas verzweifelt, nachdem die große Hoffnung vergangene Woche erneut der Ernüchterung weichen musste. Am Montag wurden von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zehn Wasserproben im gesamten Gemeindegebiet genommen. In einer Probe – nämlich im Hochbehälter – fand sich nach wie vor ein Keim.

Und das obwohl das gesamte Wasserleitungsnetz sowie die vier Hochbehälter bis Mitte Jänner schon zum zweiten Mal komplett gechlort wurden, sagt der Bürgermeister gegenüber noe.ORF.at. Weil man aber nicht ausschließen kann, dass sich der Keim wieder ausbreiten könnte, wird das Wasser seit Freitag ein drittes Mal mit Chlor versetzt. Nächste Woche am Montag sollen dann erneut Proben gezogen werden.

Wasser bleibt mit Chlor versetzt

Doch selbst wenn das Wasser dabei wieder keimfrei wäre, bleibt es nun noch längere Zeit mit Chlor versetzt – aus Sicherheit, wie der Bürgermeister betont. Denn die Ursache für die Verunreinigung, die bereits im November zum ersten Mal nachgewiesen wurde, fand man bisher noch nicht.

Allerdings: Ohne Keime sei das Wasser, dem ohnehin nur sehr geringe Mengen an Chlor zugesetzt werden dürfen, nicht gesundheitsgefährdend und bedenkenlos zu trinken, versucht der Bürgermeister zu beruhigen. Dennoch will er den Bürgerinnen und Bürgern in Zukunft wieder „ihr gewohntes Wasser“ anbieten können.

Das Wassernetz sowie die Hochbehälter werden deshalb im Frühjahr einer Revision unterzogen. „Wir werden den Innenputz neu und die Lüftungsrohre zu machen“, erklärt Mück, der das Vorgehen mit der Behörde abgestimmt hat. „Wir sind mit den Baufirmen schon in Gesprächen.“ Ab Ende April/Anfang Mai soll das Wasser dann wieder wie gewohnt aus der Leitung kommen, hofft Muck.