Coronavirus

Kritik: Corona-Demo als „Faschingsumzug“

Aufregung gibt es derzeit über eine geplante Coronavirus-Demonstration in Wiener Neustadt. Diese wird nämlich als „Faschingsumzug für Kinder“ tituliert, obwohl sie offiziell als Demonstration angemeldet wurde.

„Spaziergang als Faschingsumzug für unsere Kinder“ steht auf dem Flyer. Abgebildet sind unter anderem ein Clown, die Aufschrift „Kindermaskenball“ und bunte Luftballons. Über die Bühne gehen soll das Ganze am Samstag am Hauptplatz in Wiener Neustadt.

Polizei prüft Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen

Offiziell sei das aber kein Faschingsumzug, sondern eine Demonstration, hieß es am Donnerstag von der Landespolizeidirektion Niederösterreich gegenüber noe.ORF.at. Dort sei die Demo nämlich angemeldet worden, und zwar unter dem Titel „Freies Österreich – zum Schutz unserer Rechte“. Die Polizei prüft derzeit, ob alle Sicherheits- und Coronavirus-Maßnahmen erfüllt werden können. Die Kommunikation als Faschingsumzug sei problematisch, so die Polizei.

Flyer auf Homepage
privat
Online ist dieser Flyer der Veranstaltung zu finden

Schaden für die Tradition des Faschings

Vom Bund österreichischer Faschingsgilden hagelte es Kritik. Es sei eine Frechheit, die Demo unter dem Deckmantel des Brauchtums Fasching zu deklarieren, so Landespräsident Alfred Kamleitner. „Wir geben zu bedenken, welchen Schaden solche Veranstaltungen der Brauchtumspflege und dem Ruf von Fasching und seine Tradition insgesamt zufügen“, so Kamleitner.

„Wir weisen mit Nachdruck darauf hin, dass es zwischen Idiotie und Narrheit einen ganz wesentlichen Unterschied gibt und, dass sich ein Landesverband mit seinen angeschlossenen Mitgliedsvereinen von niemand instrumentalisieren lässt, schon gar nicht von solchen, deren Gesinnung und Gedankengut er auf keinen Fall teilt“, hieß es in einer Aussendung.