Einer der wichtigsten Hochkulturen in Mesoamerika: die Maya
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Kultur

Nach Lockdown: Volles Programm in Museen

Am Montag ist es soweit: Nach mehr als einem Monat des erneuten Lockdowns dürfen die Museen wieder öffnen. Damit beginnen in Niederösterreich auch einige neue Ausstellungen unter strengen Coronavirus-Sicherheitsmaßnahmen.

Die Museen starten am Montag mit überarbeiteten Sicherheitsmaßnahmen in die diesjährige Saison. Beim Besuch einer Ausstellung gilt es, den Zwei-Meter-Abstand einzuhalten und eine FFP2-Maske zu tragen. Außerdem müssen jeder Person 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen, Führungen sind nicht erlaubt.

Von Klima bis Sport in der Landeshauptstadt

Das Museum Niederösterreich in St. Pölten öffnet die Tore in eine Welt der Geschichte und der Natur. Im Februar kann man im Haus der Geschichte die Dauerausstellung besuchen. Fragen wie „Welche technischen Erfindungen haben in den letzten Jahrhunderten Gesellschaft und Umwelt verändert?“ und „Wie wurden Territorien besiedelt und verwaltet?“ begleiten einen durch die Ausstellung. Im Haus für Natur kann die Sonderausstellung „Klima & ich“ noch bis Ende August besucht werden. Die Ausstellung widmet sich den Themen Klimawandel und Klimaschutz. Die Besucherinnen und Besucher sollen dazu inspiriert werden, im eigenen Wirkungsbereich zum Schutz des Klimas beizutragen.

Am 13. März startet das Museum Niederösterreich in sportliche Zeiten. Die Sonderausstellung „I wer‘ narrisch! Das Jahrhundert des Sports“ thematisiert die „Wechselwirkung zwischen Sport und Gesellschaft in den letzten 100 Jahren“, wie Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte, in einer Aussendung erläutert. Außerdem wird man in der Ausstellung dazu eingeladen, selbst aktiv zu werden. „Sieben Mitmachstationen, die gemeinsam mit dem Sportland Niederösterreich konzipiert wurden, stellen Geschick und sportliches Talent auf die Probe“, heißt es auf der Website des Museums Niederösterreich.

Krems zeigt Comics, Fotografien und Erinnerungen

Auf der Kunstmeile Krems können nach dem Lockdown gleich sieben Ausstellungen besucht werden. Das Karikaturmuseum Krems präsentiert ab Montag noch bis 21. Februar die Ausstellung zu den beliebten Comicfiguren Fix und Foxi und bietet einen Einblick in die zeichnerische, gestalterische und unternehmerische Welt des deutschen Fix-und-Foxi–Erfinders Rolf Kauka. 2021 feiert das Karikaturmuseum außerdem sein 20-jähriges Bestehen. Als einziges Museum für satirische Kunst nimmt es in Österreich eine Sonderstellung in der Museumslandschaft ein. Mit der Schau „Schätze aus 20 Jahren“ zeigt es ab 21. Februar ein Best-of politischer Karikaturen und Bildgeschichten des Landes Niederösterreich, das seit 2001 – also ebenso seit 20 Jahren – schwerpunktmäßig bedeutende Bildsatiren und Illustrationen sammelt.

In der Kunsthalle Krems kann die Ausstellung „Fiona Tan. Mit der anderen Hand/With the other hand“ ab Dienstag noch ein Monat besucht werden. Die aus Indonesien stammende Künstlerin Fiona Tan visualisiert ihre Werke vor allem in den Medien Fotografie und Film. Erinnerung, Zeit sowie Geschichte sind die wesentlichen Faktoren ihrer künstlerischen Arbeit.

Fotostrecke mit 7 Bildern

„Die Fix und Foxi-Familie“, Poster Fix und Foxi 18. Jahrgang/Band 27 (1970)
Sammlung Dr. Stefan Piëch
Wer kennt noch die Namen aller Figuren?
Fix und Foxi Ausstellung im Karikaturmuseum in Krems
Raffael F. Lehner
Das Karikaturmuseum Krems präsentiert die legendären Comicfiguren Fix und Foxi
Kunsthalle Krems: Fiona Tan visualisiert ihre Kunst
Lorenz Seidler
Erinnerung, Zeit sowie Geschichte sind die wesentlichen Faktoren der künstlerischen Arbeit von Fiona Tan
Fiona Tan, Elsewhere, 2018
Courtesy of the artist and Frith Street Gallery, London Foto: Marieke Wijntjes
Die fotografischen und filmischen Arbeiten der in Amsterdam lebenden Künstlerin Fiona Tan sind bis 7. März in der Kunsthalle Krems ausgestellt
Ausstellung Lieselott Beschorner. Kunstbedürfnisanstalt in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems
Raffael F. Lehner
In Beschorners „Puppas“, aus Wolle, Nylonstrümpfen und anderen Materialien gefertigte Stoffpuppen, sind afrikanische Einflüsse überdeutlich
Bild der österreichischen Malerin Xenia Hausner
ORF NÖ / Fuchs
Xenia Hausners „Rosemarie’s baby (das Staunen-Bild)“ aus der Sammlung Ploil, zu sehen in der Landesgalerie Niederösterreich
Landesgalerie NÖ Krems
Raffael F. Lehner
„Spuren und Masken der Flucht“ werden in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems gezeigt

In der Landesgalerie Niederösterreich in Krems finden ebenfalls ab Dienstag gleich vier Ausstellungen statt. Eine davon ist die Ausstellung mit dem Titel „Spuren und Masken der Flucht“. Sie thematisiert die Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut. Mit Malereien, Fotografie, Videoarbeiten, Installationen und Skulpturen verarbeiten knapp 40 Künstler und Künstlerinnen hier ihre eigenen Fluchterfahrungen oder die Fluchterfahrungen anderer. Die Ausstellung kann in der Landesgalerie Niederösterreich noch bis 26. September besucht werden.

Eine weitere Ausstellung ist „Liselott Beschorner. Kunstbedürfnisanstalt“. Die 93-jährige Künstlerin begann ihre Arbeit in den Trümmern des Zweiten Weltkrieges und verwirklichte sich in einer Vielfalt an Medien und Stilen. Bis 2. Mai kann man die Ausstellung mit über 100 Werken aller Schaffensperioden der Künstlerin besuchen. – mehr dazu in Ein Hausbesuch bei Lieselott Beschorner (noe.ORF.at; 31.1.2021)

Liselott Beschorner
Wien Museum MUSA/Foto: Christine Nemeth
Die 93-jährige Liselott Beschorner arbeitet mit einer Vielfalt an Medien und Stilen

Die Wachau feierte letztes Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum als UNESCO-Kulturerbe. Deshalb zeigt die Landesgalerie Niederösterreich, welchen Beitrag Künstler und Künstlerinnen zur Herausbildung des heutigen Welterbes geleistet haben. Malereien sowie Fotographien der Wachau werden dort noch bis nächstes Jahr ausgestellt sein.

Die Ausstellung „Schiele – Rainer – Kokoschka. Der Welt (m)eine Ordnung geben“ rückt die Kollektion des Wiener Anwalts und Kunstsammlers Ernst Ploil ins Rampenlicht. Die Sammlung umfasst Möbel, Kunstgewerbe, Skulpturen, Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde ausgehend vom 19. Jahrhundert. Die Kunstgalerie zeigt die Kollektion von Ernst Ploil noch bis Ende Februar.

Das Forum Frohner im ehemaligen Minoritenkloster in Krems-Stein zeigt die Ausstellung „Antworten auf die Wirklichkeit. Adolf Frohners Begegnung mit dem Noveau Réalisme“ noch bis Anfang April. Zu sehen sind Werke von Adolf Frohner sowie Arbeiten des Verhüllungskünstlerpaares Christo und Jeanne-Claude, des Bildhauers César, des Malers und Bildhauers Raymond Hains und von Daniel Spoerri.

Baden hat auch 2021 einen Beethoven-Schwerpunkt

Im Kaiserhaus Baden läuft ab Montag die große Beethoven-Ausstellung „Mythos Ludwig Van“ wieder an. Im Zentrum der Ausstellung liegt die Frage, wann und unter welchen Umständen der Mythos um Ludwig van Beethoven entstand und wie er sich im Lauf der Zeit veränderte. Zu sehen sind unter anderem das renovierte Hammerklavier, auf dem Beethoven während seiner Aufenthalte in Baden spielte, sowie Originalschriften. Die Ausstellung ist noch bis 2. Mai zu sehen. Außerdem kann man in den biedermeierlichen Wohnräumen im Beethovenhaus Baden einen Einblick in das Leben und Umfeld des Komponisten in der Stadt Baden gewinnen.

Auch das Rollettmuseum in Baden öffnet nach dem Lockdown seine Türen. Das älteste Museum Niederösterreichs geht auf die Sammlung von Anton Franz Rollett aus dem 19. Jahrhundert zurück und erzählt die Geschichte Niederösterreichs. Der Badener Arzt richtete ein privates Museum ein, das Naturalien, Antiquitäten, Handarbeiten und technische Produkte umfasste. Und auch das Puppen- und Spielzeugmuseum gibt Einblicke in das Leben von damals. Die ältesten Stücke sind ein Guckkasten aus dem Jahr 1760 und eine Papierankleidepuppe von 1820. Neben Puppen und Stofftieren gibt es auch Puppenstuben, Eisenbahnen und anderes Spielzeug zu sehen.

Mistelbach zeigt Maya und Nitsch

Das MAMUZ Museum Mistelbach startet am 13. Februar mit einer Verlängerung der Ausstellung „MAYA“ in die neue Saison. Die Schau umfasst 200 Leihgaben des guatemaltekischen Nationalmuseums für Archäologie und Ethnologie, durch die man Einblicke in die Geschichte der einst mächtigsten Hochkultur in Mittelamerika bekommen soll. Außerdem beginnt am Tag der Eröffnung eine ergänzende Ausstellung namens „Götter & Rituale der Maya“. Die Schöpfungsmythen der klassischen Mayakultur werden erzählt und ihre wichtigsten Gottheiten vorgestellt.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Einer der wichtigsten Hochkulturen in Mesoamerika: die Maya
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Die Ausstellung „MAYA“ im MAMUZ Museum Mistelbach soll Einblicke in die Welt der Hochkultur der Maya geben
Einer der wichtigsten Hochkulturen in Mesoamerika: die Maya
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Die Schau umfasst 200 Leihgaben des guatemaltekischen Nationalmuseums für Archäologie und Ethnologie
Werke von Hermann Nitsch im nitsch museum in Mistelbach
Renate Heger
Auch das nitsch museum in Mistelbach kann ab 13. Februar wieder besucht werden
Werke von Hermann Nitsch im nitsch museum in Mistelbach
Manfred Thumberger
In „Hermann Nitsch – Neue Arbeiten“ werden 80 großformatige Werke aus der aktuellen Schaffensphase des Künstlers präsentiert
Naive Kunst Museum Gugging
Slavko Stolnik, Foto: Ludwig Schedl
120 Werke von 31 Künstlerinnen und Künstlern sind ab Donnerstag in der neuen Ausstellung im museum gugging zu sehen
Franjo Klopotan: Blühende Stiefel
Franjo Kloptan, Foto: Thomastik-Infeld GmbH
Franjo Klopotans „Blühende Stiefel“ in „naiv.? naive kunst aus der sammlung infeld“

Auch das nitsch museum in Mistelbach sperrt am 13. Februar auf. In der Ausstellung „Hermann Nitsch – Neue Arbeiten“ werden 80 großformatige Werke aus der aktuellen Schaffensphase des Künstlers gezeigt. Sie sind alle im Zeitraum von Juli 2019 bis April 2020 entstanden. „Diese aktuellen Arbeiten bestechen durch völlig neue, leuchtende Farbkompositionen, inspiriert von Pfingstrosen und anderen Frühlingsblumen“, heißt es auf der Homepage.

Im Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt kann man in den Räumen des ehemaligen Dominikanerinnenklosters die Ausstellung „neuSTADT ERZÄHLEN“ besuchen. Die Schau wurde im letzten Jahr eröffnet und soll einen multimedialen Überblick über die Stadtgeschichte von der Gründungszeit um 1200 bis in die jüngere Gegenwart bieten. Ab dem Frühjahr soll der Ausstellungsrundgang durch eine Museums-App mit einer Audiotour und einem Wissensquiz ergänzt werden.

Ab 11. Februar ist im museum gugging (Bezirk Tulln) die erste Sonderausstellung des Jahres zu sehen. Sie trägt den Titel „naiv.? naive kunst aus der sammlung infeld“ und lotet die Grenzen der Naiven Kunst aus. Zu sehen sind über 120 Werke von 31 Künstlern und Künstlerinnen, unter anderem aus Ex-Jugoslawien, Rumänien, Russland und Frankreich, alle aus der Sammlung des Musiksaitenherstellers Peter Infeld. Am 10. Februar wird die Schau virtuell eröffnet.

Religion und Kunst in den Stiften

Das Stift Klosterneuburg (Bezirk Tulln) darf nun nicht nur wieder öffentliche Gottesdienste abhalten, sondern auch das Museum wird wieder für Besucher und Besucherinnen geöffnet. Ab Montag kann die Ausstellung „Was Leid tut“ besucht werden. Die zentrale Frage lautet: „Was macht das Leid aus den Menschen?“. Die Ausstellung wurde von zahlreichen Künstlern und Künstlerinnen mit Werken unterstützt, die teilweise von einschneidenden persönlichen Erlebnissen inspiriert wurden und individuelle Zugänge zum Thema „Leid“ finden, heißt es in einer Aussendung des Stifts. Die Leitfiguren der Ausstellung stammen aus der christlichen Bildtradition wie Hiob, Christus am Ölberg, aber auch Schutzpatronen und der Schutzengel. Es gehe darum, einen Spannungsbogen durch die Kunst- und Kulturgeschichte zu schaffen.

Im Stift Göttweig öffnet das Museum im Kaisertrakt am 12. Februar. Ab dann ist ein Besuch jeweils freitags, samstags und sonntags zwischen 10.00 und 18.00 Uhr möglich. Noch im Februar soll zudem an den Wochenenden der Klosterladen aufsperren. Die Stiftskirche und der Stiftshof sind täglich von 6.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die öffentlichen Gottesdienste finden zu den gewohnten Zeiten statt, eine Teilnahme am Chorgebet ist derzeit allerdings nicht möglich.

Neben den Stiftbesichtigungen kann man ab Montag auch wieder Ausstellungen besuchen. Im Stift Melk findet man die regelmäßig wechselnde Ausstellung „Wachaulabor“, die von Schülerinnen und Schülern des Stiftsgymnasiums in Zusammenarbeit mit Fachleuten und dem Projekt „Wachau 2010 plus“ erarbeitet wird. Die Ausstellung soll die Gäste einladen, „dem blauen Faden durch Stromschnellen und Untiefen zu Flussbewohnern zu folgen und sich dabei mit Fragen von Ökologie und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen“, heißt es in einer Aussendung des Stifts. Zudem findet die Sonderausstellung „Kunststationen“ statt. Die Kunstgruppe der Caritas in Retz, bestehend aus Künstlerinnen und Künstlern, die in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung begleitet werden, veranstaltete eine dreijährige „Kunstreise“ durch drei Stifte in Niederösterreich. Den Anfang bildeten das Stift Geras (Bezirk Horn) und das Stift Göttweig (Bezirk Krems). Der Abschluss findet nun im Stift Melk statt.