Campus der FH Wiener Neustadt
FH Wiener Neustadt
STVP/Foto Fischer
BILDUNG

Causa Aschbacher: Externe Prüfer am Zug

Im Zuge des Ermittlungsverfahrens, das die FH Wiener Neustadt im Zusammenhang mit den Plagiatsvorwürfen gegen die ehemalige Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) eingeleitet hat, werden jetzt unabhängige externe Experten beauftragt.

Rund drei Wochen nach Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfe gegen Aschbacher „wurde jener Teil des Vorverfahrens, in dem vor allem die zum Zeitpunkt der Abgabe der Arbeit (2006) geltende Rechtslage, die Begleitumstände und damit der Maßstab der weiteren Prüfung evaluiert wurden, abgeschlossen“ heißt es seitens der Fachhochschule Wiener Neustadt in einer Pressemitteilung.

FH blickt Ergebnis „absolut neutral entgegen“

Die maßgeblichen Dokumente wurden demnach mittlerweile an die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI) übergeben, die ihrerseits externe Gutachterinnen und Gutacher beauftragen wird. „Die Expertise der ÖAWI wird das behördliche Verfahren an der Hochschule mit ihrer Objektivität und jenen unabhängigen Gutachten unterstützen, die unsere weiteren Schritte leiten werden. Wir blicken dem Ergebnis absolut neutral entgegen“, so Armin Mahr von der FH Wiener Neustadt. Zur internen Qualitätssicherung habe die FH auch einen Check des betreuerischen Umfelds beauftragt. Das sei übliche Praxis, so der Hochschulleiter.

"Wir schärfen täglich unser Qualitätsbewusstsein und bleiben anerkannte Leitinstitution“, verwahrt sich Mahr gegen Pauschalierendes in der durch den Fall Aschbacher ausgelösten aktuellen Diskussion. Mitarbeiter, Studierende und Absolventinnen der FH würden „zu Recht einen tadellosen Ruf“ genießen. Qualitätsgesichert sei auch die Betreuung der Abschlussarbeiten: Rund 1.100 Abschlussarbeiten würden mittlerweile an der FH Wiener Neustadt jährlich betreut, von der Plagiatssoftware Docoloc gescannt und von Expertinnen und Experten begutachtet.

Prüfverfahren nach Plagiatsvorwürfen

Die Fachhochschule Wiener Neustadt leitete ein Prüfverfahren zu den Plagiatsvorwürfen gegen Christine Aschbacher (ÖVP) ein. Die Arbeitsministerin, die ab 2002 dort studiert hatte, verzichtete nach ihrem Rücktritt am 9. Jänner auf ihr Rückkehrrecht und ihren Arbeitsplatz im Finanzministerium – mehr dazu in Plagiatsaffäre: „Umgehende Prüfung“ an FH (noe.ORF.at; 11.1.21). Ihre unter Plagiatsverdacht stehende Diplomarbeit habe sie „nach bestem Wissen und Gewissen“ verfasst, erklärte Aschbacher anlässlich ihres Rücktritts.