Landesklinikum Tulln
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Chronik

83-Jährige fälschlicherweise für tot erklärt

Im Universitätsklinikum Tulln ist eine 83 Jahre alte Frau fälschlicherweise für tot erklärt worden. Grund war eine Patientenverwechslung, wie das Krankenhaus am Donnerstagnachmittag in einer schriftlichen Stellungnahme mitteilte.

Einem Onlinebericht der „Niederösterreichische Nachrichten“ („NÖN“) zufolge war die Familie der vermeintlich Verstorbenen am Sonntag informiert worden, die Parte wurde bereits gedruckt.

Verwechslung erst nach drei Tagen aufgefallen

Der Grund für die Verwechslung wurde seitens des Universitätsklinikums wie folgt skizziert: Am Samstag seien annähernd zeitgleich zwei Patientinnen in schlechtem Allgemeinzustand von der Rettung ins Spital gebracht worden – eine davon aus einem Pflegeheim. „Beide waren nicht orientiert und konnten keinerlei Angaben zur eigenen Person machen“, wurde im Namen der Klinikleitung betont.

Am Sonntag sei eine der Frauen gestorben. „Durch den falschen Namen wurden die falschen Angehörigen verständigt und somit das Bestattungsunternehmen durch die Angehörigen.“ Aufgefallen sei die Verwechslung schließlich am gestrigen Mittwoch, „als die andere Patientin zurück in das Pflegezentrum geschickt werden sollte, jedoch vom Pflegepersonal vor Ort nicht erkannt wurde“. Nach eingehender Recherche wurden dann am Abend die Angehörigen beider Frauen kontaktiert.

Universitätsklinikum Tulln bedauert den Vorfall

Das Universitätsklinikum Tulln hob hervor, das Geschehene zutiefst zu bedauern. „Wir nehmen diese Situation sehr ernst und auch zum Anlass, unsere Abläufe intern noch genauer zu überprüfen, um zukünftig Verwechslungen wie diese ausschließen zu können.“

Den Hinterbliebenen wurde psychologische Unterstützung angeboten, weiters übernehme die Klinik „die durch die Verwechslung entstandenen Kosten“. Festgehalten wurde außerdem, dass beide Patientinnen sowohl medizinisch als auch pflegerisch lege artis („Nach den Regeln der Kunst“, Anm.) behandelt worden waren und durch die Verwechslung keinen Schaden erlitten.

„Die Parten waren gedruckt, das Grab wurde geöffnet“

Leopold Figl (ÖVP), Bürgermeister von Langenrohr (Bezirk Tulln), sagte gegenüber noe.ORF.at, dass er über den Todesfall informiert worden sei, Donnerstagfrüh dann über das Missgeschick der Verwechslung.

„Wir hatten in Absprache mit dem Sohn und dem Bestattungsunternehmen bereits alle nötigen Schritte gesetzt. Das Grab ist geöffnet worden, der Pfarrer war organisiert und die Parten sind gedruckt worden. Das Begräbnis wäre morgen um 14.00 Uhr gewesen.“ Und: „Ich will niemandem im Krankenhaus einen Vorwurf machen“, so Bürgermeister Figl.