Antigen-Test Coronavirustest
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Kostenlose Schnelltests bei Ärzten gefordert

Die Ärztekammer für Niederösterreich fordert, dass der Bund die Kosten für Antigen-Tests wie in Apotheken auch bei Ärzten übernehmen müsse. Die bestehende Ungleichbehandlung sei zu beenden, so die Ärztevertreter.

Dass ärztliche Ordinationen „von den Gratistests ausgenommen sind, ist mehr als unverständlich und kann so nicht einfach hingenommen werden“, stellte Dietmar Baumgartner, Obmann der Kurie niedergelassener Ärzte in der Ärztekammer für Niederösterreich, am Montag in einer Aussendung fest. Diese Ungleichbehandlung sei zu beenden, wurden die politisch Verantwortlichen „in aller Eindringlichkeit“ aufgefordert. Ein wohnortnahes Angebot an Gratis-Antigen-Tests für symptomfreie Patientinnen und Patienten könne es nur unter Einbindung der niedergelassenen Hausärztinnen und -ärzte geben, fügte er hinzu.

Deren Ordinationen würden in der Testung eine zentrale Rolle spielen und damit einen wertvollen Beitrag zur Früherkennung von infektiösen, aber symptomfreien Personen leisten. „Diesem Umstand muss durch entsprechende Maßnahmen seitens der Bundesregierung Rechnung getragen werden“, erklärte Max Wudy, Arzt für Allgemeinmedizin und stellvertretender Obmann der Kurie niedergelassener Ärzte.

Es gebe jetzt Gespräche der Österreichischen Ärztekammer mit dem Gesundheitsministerium, sagte Baumgartner. Wenn es eine Einigung gibt, könnte das natürlich auch zu einem Test-Ansturm in den Ordinationen führen. Baumgartner zeigte sich überzeugt, dass dadurch die anderen medizinischen Aufgaben nicht leiden würden.

Ansturm auf Gratistesten in Apotheken

444 Apotheken (Stand Montagvormittag) in ganz Österreich bieten ab Montag kostenlose Antigen-Schnelltests an, weitere Standorte sollen folgen. Eine Anmeldung ist für einen Testslot unbedingt erforderlich. Der Ansturm war so groß, dass die Internetseite der Apothekerkammer, die alle Anbieter auflistet, am Vormittag zeitweise überlastet war.

Nach dem Lockdown warten in Wien Menschen auf einen Gratistest in einer Apotheke
APA/Roland Schlager
„Unsere Termine sind auf drei Wochen ausgebucht“, sagte ein Apotheker aus Wien-Donaustadt gegenüber der APA

„Es geht ziemlich rund“, bestätigte ein Sprecher der Apothekerkammer auf APA-Anfrage. Die Kammer registriere eine „extreme Nachfrage“. Details lagen noch nicht vor. Das Pilotprojekt, das zeitgleich mit Lockerungsschritten der Corona-Maßnahmen startete, wird schrittweise erweitert. Die Liste der Apotheken, die Gratis-Testungen anbieten, ist auf der Website der Apothekerkammer abrufbar.

Ministerium: Kostenlose Tests werden ausgebaut

Auf den „massiven Ausbau“ der kostenlosen Testmöglichkeiten auf das Coronavirus hat am Montag Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hingewiesen. Mit den vorsichtigen Öffnungsschritten schaffe man „wieder erste Perspektiven“, aber angesichts der Ausbreitung von Mutationen würden diese „auch verschärfte Schutzmaßnahmen“ erfordern. Dazu würden die Tests zählen.

Künftig ist eine kostenlose Covid-19-Testung neben den mehr als 400 Teststraßen der Bundesländer und Gemeinden (Anmeldung und Information siehe unten) auch in vielen Apotheken und Betrieben möglich, betonte Anschober. Bis zum 22. Februar soll das Angebot an Test-Apotheken weiter in ganz Österreich „massiv verstärkt“ werden. Ziel sei es, so vor allem Regionen abzudecken, in denen es bisher kaum oder nur schwer erreichbare Testmöglichkeiten gab.

Ab dem 15. Februar gibt es für Antigen- oder PCR-Testungen in Betrieben einen Kostenersatz von zehn Euro pro durchgeführtem Test. Auch betriebsfremde Personen wie Angehörige, Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umliegender Betriebe können dabei getestet werden. Die Förderung kann auch für diese Personen beantragt werden. Somit werden auch die Betriebe zu Testzentren in den Regionen, hieß es in einer Aussendung des Ministeriums.