Frau wird geimpift
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Niederösterreich impft

Impfung: 700 Fälle von Nebenwirkungen

Seit sechs Wochen wird in Österreich gegen das Coronavirus geimpft. Nach 270.000 geimpften Personen sind bundesweit etwa 700 Mal vermutete Nebenwirkungen gemeldet worden. Laut Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen habe man mit dieser Zahl gerechnet.

Im Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) in Wien sitzen die Expertinnen und Experten, bei denen auch die Meldungen über die Nebenwirkungen zusammenlaufen. „Die Angehörigen von Gesundheitsberufen, Ärztinnen und Ärzte sowie Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sind vom Gesetz her verpflichtet, bekannt gewordene Nebenwirkungen zu melden. Aber auch Patienten haben die Möglichkeit, diese zu melden“, sagt Christa Wirthumer-Hoche gegenüber noe.ORF.at. Sie hat die verfahrensführende Leitung im Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen inne.

Etwa 700 Fälle von vermuteten Nebenwirkungen liegen nach etwa 270.000 Geimpften bundesweit vor. Das entspricht laut BASG knapp 0,26 Prozent. „Die hauptsächlich gemeldeten Nebenwirkungen sind vor allem im Zusammenhang mit Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber, Schmerzen an der Einstichstelle oder Schmerzen in den Extremitäten, Übelkeit und Schwindel“, sagt Wirthumer-Hoche.

Impfen und Nebenwirkungen
ORF
Christa Wirthumer-Hoche

„Meist Vorerkrankungen Ursache für Todesfall“

Es gebe auch Meldung über schwerere Nebenwirkungen. Meldungen über vermutete tödliche Nebenwirkungen hätten sich aber nicht bestätigt. „Nach den gemeldeten Nebenwirkungen mit Todesfolge wurden auch zwei Personen obduziert. Es wurde eindeutig festgestellt, dass die Todesursache nicht die Impfung war“, so die verfahrensführende Leiterin.

„Weitere Todesfälle hat man analysiert in dem Zusammenhang, dass eine Covid-Erkrankung schon vorhanden war, während die Impfung stattgefunden hat. Man darf nicht vergessen, dass jetzt in erster Linie ältere Personen mit bereits vorhandenen Vorerkrankungen geimpft werden und dass diese Vorerkrankungen Ursache für den Todesfall waren.“

Generell treten Impfreaktionen laut Wirthumer-Hoche knapp nach der Impfung oder wenige Tagen oder Wochen danach auf, „aber nicht nach einem Zeitraum zwischen 20 und 30 Jahren.“ Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen zu den aktuellen Coronavirus-Impfungen würden sich mit den internationalen Daten decken, betont Wirthumer-Hoche. Außerdem würde der Nutzen der Impfung das Risiko überwiegen.