Coronavirus-Teststraße
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Arbeitslose sollen in Teststraßen aushelfen

Für die CoV-Teststraßen braucht es mehr Personal. Gestartet wird am Freitag mit bis zu 150 arbeitssuchenden Personen, deren Vermittlung über das Projekt „Jobchance“ erfolgt. Das Land und das Arbeitsmarktservice (AMS) stellen dafür 1,62 Mio. Euro zur Verfügung.

Die Zahl der öffentlichen Teststraßen in den niederösterreichischen Gemeinden liegt inzwischen bei 290. Wegen der „Eintrittstests“ ist der Andrang seit vergangener Woche groß. Größere Orte werden nun in der Organisation durch das Arbeitsmarktprojekt „Jobchance“ unterstützt.

„Ende dieser Woche starten wir mit bis zu 150 Personen, die für die Teststraßen für die Statutar- und Bezirkshauptstädte zur Verfügung gestellt werden“, sagte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP).

Keine Kosten für Gemeinden

Das Land übernimmt den anteiligen Beschäftigerbetrag von 400 Euro pro Monat. Das AMS fördert die Lohn- und Lohnnebenkosten und übernimmt die Organisation des Personals, kontaktiert also jene derzeit arbeitssuchenden Personen, die dafür infrage kommen. Das seien Personen über 50 und Wiedereinsteigerinnen. „Wir rekrutieren in allen 22 Geschäftsstellen des AMS Niederösterreich, mit dem Ziel, diese 150 Arbeitsplätze möglichst rasch zu besetzen“, so AMS-NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich. Das Projekt ist vorerst auf vier Monate begrenzt. Die Personen sollen zwischen 20 bis 40 Wochenstunden arbeiten.

Hergovich erinnerte am Montag bei einer Pressekonferenz daran, dass es bereits im Herbst gelungen sei, passendes Sicherheitspersonal für die Alten- und Pflegeheime zur Verfügung zu stellen. In Kooperation mit dem Land komme auch jetzt rasche und unbürokratische Unterstützung, die für die belasteten Kommunen keinen Kostenaufwand bedeute.

Reaktionen fallen gemischt aus

Das neue Unterstützungspersonal soll in den jeweiligen Teststraßen bei Organisations- und Administrationsaufgaben eingesetzt werden. St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) begrüßte die Maßnahme als Vorsitzender des Städtebundes Niederösterreich und sieht das Projekt auch als Perspektive für zukünftige Impfstraßen. Zustimmung kommt ebenso von Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl (ÖVP), der meinte, dass bei kleineren Orten kein Neid aufkommen werde, weil es dort leichter sei, Freiwillige zu finden.

Anders sieht das hingegen der Präsident des Gemeindevertreterverbands der SPÖ, Rupert Dworak. In einer Aussendung hält er fest, der Pakt sei ein Schlag ins Gesicht für kleinere Gemeinden, für die die Organisation der Teststraßen eine noch größere Herausforderung sei als für Statutar- und Bezirkshauptstädte. Er forderte auch für die anderen Gemeinden mehr Unterstützung.

CoV-Fälle: Kindergarten in Loosdorf gesperrt

Unterdessen musste am Montag aufgrund eines neuen CoV-Clusters in Loosdorf (Bezirk Melk) ein Kindergarten mit vier Gruppen gesperrt werden. Laut dem Sprecher von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) waren dort neun Personen positiv auf das Virus getestet worden. Dabei soll es sich vor allem um Helfer und Pädagogen handeln, sagte der Bürgermeister von Loosdorf, Thomas Vasku (SPÖ), auf Anfrage von noe.ORF.at.

Sollte ein Bedarf an Kinderbetreuung bestehen, werde die Gemeinde Möglichkeiten dafür schaffen, so der Ortschef weiter. Der Kindergarten bleibt nun zwei Wochen lang geschlossen, alle notwendigen Maßnahmen seien getroffen worden, so Vasku.