Die bisherigen beiden Online-Anmeldetermine für die Immunisierung waren vor allem für über 80-Jährige reserviert gewesen. Auch Personen mit Trisomie 21 konnten sich diese Woche anmelden. 43.400 Registrierungen seien „erfolgreich erledigt“ worden, betonte Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka, gleichzeitig Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich, am Freitag vor Journalisten. Zufriedenheit herrsche dennoch nicht, weil noch nicht alle Personen aus der Altersgruppe auch Termine erhalten hätten. Dies sei aber in erster Linie der Impfstoffknappheit geschuldet.
Derzeit „keine Aussicht“ auf Biontech-Pfizer-Impfstoff
Wer über 80 ist und noch keinen Termin hat, muss sich nun allerdings noch etwas länger gedulden, denn kommende Woche werden für diese Gruppe keine weiteren Termine freigeschaltet. Der Grund dafür ist, dass für Hochrisikogruppen laut Impfplan ein mRNA-Impfstoff vorgesehen ist – konkret derzeit jener von Biontech-Pfizer –, es von diesem aber nicht genügend gibt. Man habe derzeit keine Aussicht auf weiteren Biontech-Pfizer-Impfstoff und wolle daher vorerst auch keine weiteren Termine vergeben, so Chwojka.

Dass es am kommenden Freitag mit der Anmeldung von Beschäftigten aus dem Gesundheitsbereich sowie weiteren kleineren Gruppen weitergeht, liegt daran, dass nun hauptsächlich das Serum von AstraZeneca injiziert werde. „Was wir wissen ist, welchen AstraZeneca-Impfstoff wir bekommen werden. Auch der ist zwar noch gar nicht da, aber wir planen schon, was wir damit machen, wenn er da ist“, so Chwojka.
56.000 Termine: AstraZeneca für Gesundheitspersonal
Zum Zug kommen soll nun in erster Linie Gesundheitspersonal – etwa Ärztinnen und Ärzte, die noch nicht geimpft sind, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Behindertenbetreuerinnen und -betreuer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Apotheken.
Außerdem sollen sich Personen mit Behinderung und deren persönliche Assistenz einen Termin sichern können sowie auch enge Kontaktpersonen von Menschen, die sich selbst nicht impfen lassen können. Dazu zählen etwa Kontaktpersonen von Schwangeren oder Kindern mit hohem Risiko. 56.000 Termine werden kommenden Freitag für diese Gruppe freigeschaltet.
Terminvergabe für über 80-Jährige erst wieder Mitte März
Der AstraZeneca-Impfstoff wird für über 65-Jährige vorerst nicht verwendet. Erst wenn wieder genügend Impfstoff für die über 80-Jährigen zur Verfügung steht, sollen für diese Personengruppe auch erneut Termine vergeben werden. Immerhin: Für alle, die sich in den vergangenen zwei Wochen schon einen Termin gesichert hatten, sollte es auch tatsächlich Impfstoff geben, heißt es. Die nächsten Termine für über 80-Jährige werden aber voraussichtlich erst Mitte März freigeschaltet.
Anmeldesystem wird „permanent verbessert“
Thema bei der Lagebesprechung des Landes war auch das zuletzt viel kritisierte Online-Anmeldesystem. Dieses werde „permanent verbessert“, sei aber „weitgehend alternativlos“, sagte der Impfkoordinator. Auch Patientenanwalt Gerald Bachinger hielt im Rahmen des Pressegesprächs fest, dass die Beschwerden der Bevölkerung über den Registrierungsmodus „besprochen und analysiert“ worden seien.
Künftig werde auch eine Kooperation mit den Krankenversicherungsträgern eingegangen, „um eine bessere Erfassung von Hochrisikopatienten zu haben“, so Bachinger. Insgesamt 94.044 Dosen wurden bis Freitagmittag in Niederösterreich injiziert. Bereits doppelt geimpft und damit vollständig immunisiert sind 33.073 Personen.