Das Areal in Prigglitz im Bezirk Neunkirchen hatte Johannes Seidl gemeinsam mit seiner Ehefrau Charlotte von 1989 an zu einem Ort der Kunst ausgebaut. Das etwa 16 Hektar große Gut entwickelte sich „zu einem Anziehungsort für Kunstinteressierte abseits des städtischen Mainstream“, wie es im Nachruf hieß. Seidls Keramik-, Stein- und Stahlskulpturen hätten zudem „die Faszination für technische Möglichkeiten und für das ästhetische Erscheinungsbild“ vereint.
Seidl wollte den Menschen Kunst näherbringen
Neben ihrer Arbeit als Austellungsveranstalter und- kuratoren in der Galerie Gut Gasteil sowie der alle zwei Jahre stattfindenden „Kunst in der Landschaft“ und dem Bewirtschaften der biologischen Landwirtschaft stehe die künstlerische Arbeit im Mittelpunkt des Lebens von Charlotte und Johannes Seidl, kann man in der Online-Datenbank „Gedächtnis des Landes“ lesen.
„Schwerpunkte sind zum einen Arbeitsreihen von thematisch verwandten Skulpturen, zum anderen Auftragsarbeiten für Kunst im öffentlichen und halb öffentlichen Raum. Hauptsächlich verwenden sie hart gebrannte, glasierte Keramik, aber auch Stein und Edelstahl oder Kombinationen von Materialien.“
„Johannes Seidl war stets eine treibende Kraft und lud viele bekannte Künstler (u..a. Attersee, Nitsch) unter sein Dach ein. Er ließ niemals locker, wenn es darum ging, der Kunst den Weg zu bereiten und sie zu den Menschen zu bringen“, schrieb Johannes Authried in seinem Nachruf in den „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“).