Lodenanzug vom Loden Landl
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„Im Fokus“

Lodenhersteller im Kampf gegen die Masse

Das Familienunternehmen Landl in Hollenstein an der Ybbs (Bezirk Amstetten) ist einer von fünf Lodenerzeugern in Österreich und der einzige in Niederösterreich. Mit Spezialanfertigungen will sich das Unternehmen von der Konkurrenz abheben.

Lodenmantel und Lodenwalker zählen zur klassischen Trachtenkleidung. Aber auch für strapazierfähige Arbeitskleidung wird das Material gerne verwendet. Etwa 300 Kilogramm Wolle verarbeitet das Familienunternehmen Landl in Hollenstein pro Jahr. Die Wollflocken stammen von den Bauern aus der Umgebung. Karl Landl junior und senior arbeiten gemeinsam im Betrieb.

Die Wollfäden werden verwebt, erst aus dem Rohgewebe kann Loden erzeugt werden. „Beim Walken wird durch Reibung, heißes Wasser und etwas Schmierseife das Gewebe verdichtet. Erst dann kann man den Stoff Loden nennen“, erklärt Karl Landl senior.

Karl Landl Senior in seiner Fabrik des Loden Landls
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Karl Landl senior arbeitet gemeinsam mit seinem Sohn in dem Betrieb

Seit mehr als 70 Jahren wird im Familienbetrieb Loden erzeugt. „Mein Vater hat das Handwerk in der Steiermark gelernt. Als er meine Mutter in Hollenstein kennengelernt hat, ist er in das Mostviertel gezogen und hat 1949 den Betrieb gegründet“, so Landl.

Betrieb punktet mit Spezialanfertigungen am Markt

„Mit der breiten Masse und mit der Ware aus Asien können wir nicht mithalten“, sagt Landl. Neben Trachtenbekleidung wird in der hauseigenen Schneiderei auch Arbeitskleidung hergestellt.

„Das Material ist sehr strapazierfähig. Wir verarbeiten den Loden beispielsweise zu einem Havelock. Das ist ein spezieller Kurzmantel, der oft von Förstern als Arbeitskleidung getragen wird“, so Landl. Weil Wolle nicht raschelt, werden Hosen und Jacken aus Loden gerne von Jägerinnen und Jägern im Wald getragen.

Einziger Loden-Erzeuger in Niederösterreich

In Österreich gibt es nur noch fünf Lodenerzeuger. Die Firma Landl in Hollenstein an der Ybbs ist einer davon und auch der einzige in Niederösterreich. Seit mehr als 70 Jahren schafft es der Familienbetrieb, sich am Markt zu behaupten.

Ein Material mit Zukunft

In Österreich gibt es nur noch fünf Lodenerzeuger. „Ich glaube, dass dieses Material nicht nur Tradition, sondern auch Zukunft hat“, sagt Landl. Die Kunden kommen mittlerweile aus ganz Österreich. Einzelstücke werden zum Beispiel auch nach Deutschland geliefert.

Im Familienbetrieb merkt man auch einen Trend zur Naturfaser. „Vielen Konsumenten ist es wieder wichtig, was sie am Körper tragen. Sie entscheiden sich immer öfter für Kleidungstücke aus Wolle“, so der Unternehmer.