Leere Stühle
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WIRTSCHAFT

Ein Jahr Stillstand bei Veranstaltern

Vom Zeltverleih bis zur Organisation von Großereignissen: Veranstaltungsbetriebe sind von der CoV-Pandemie hart getroffen, es herrscht praktisch Stillstand. Sollte das über den Sommer so bleiben, würden viele zusperren müssen, warnen Branchenvertreter.

Die Zelte liegen seit mehr als einem Jahr unberührt auf dem Lagerplatz von Happy Promotion in Bischofstetten (Bezirk Melk), einem Ausstatter für Veranstaltungen. Vom Zelt über Möbel bis zur Tischwäsche – alles unberührt. Die Angestellten sind in Kurzarbeit und die Staatshilfen laufen holprig, sagt der Chef, Franz Stadlbauer: „Die ‚Obrigkeit‘ kennt unsere speziellen Probleme nicht, man informiert sich meiner Meinung nach auch nicht, und deshalb kommt es immer wieder zu Problemen bei den Anmeldungen, wir stehen wie ein Bittsteller da, und das finde ich nicht in Ordnung.“ Da die Veranstaltungsbranche großteils saisonabhängig vom Sommer ist, fürchtet er, dass bei anhaltenden Beschränkungen viele im Herbst aufgeben müssen.

Branchenvertreter fordert vorsichtige Öffnungen

Deshalb drängt auch der Branchenvertreter in der Wirtschaftskammer, Gert Zaunbauer, auf differenzierte Öffnungen. „Bei uns kommt alles zusammen, das reicht von riesigen Messen bis Hochzeiten. De facto wird aber alles unter einen Hut gestülpt und alle dürfen nichts machen. Deswegen bin ich vehement dafür, dass wir sukzessive – natürlich abhängig von der Personenanzahl und der Frage, ob Außen- oder Innenveranstaltung – wieder öffnen.“

Die Eventagentur MADO aus Texingtal (Bezirk Melk) ist unter anderem bei den Open-Air-Konzerten auf Burg Clam aktiv, ebenso wie mit Veranstaltungen in der Remise in Amstetten oder in der Bauhalle Mank (Bezirk Melk). Die ist derzeit zur Lagerhalle umfunktioniert. Auch hier sei die Ungewissheit groß, erklärt Geschäftsführerin Doris Hinterleitner, und vergleicht die Situation mit einer Fahrt mit einem Boot auf dem Meer. „Wir haben stürmischen Wind, haben zwar Proviant mit und kommen durch, aber wir sind manövrier-unfähig. Wir wissen nicht: Wie lang halten wir durch, gehen wir unter? Das ist unsere größte Angst. Und wann kommen wir endlich wieder an Land?“

Optimistisch für Frequency-Festival

Für das Frequency-Festival im August in St. Pölten ist das Programm fixiert und es ist auch fast ausverkauft, weil der Großteil der Kartenbesitzer vom abgesagten Vorjahres-Festival die Tickets für heuer behalten haben. Organisator Harry Jenner ist optimistisch. Es sei noch Zeit und es gebe ein fertiges Konzept, das auf impfen und testen fußt: „Das mit dem Impfen hat ja nicht so super funktioniert und wir hätten uns auch gewünscht, dass es früher Pläne gegeben hätte, wie man das umsetzt. Aber es ist jetzt so wie es ist, wir hoffen trotzdem, dass die Impfung schnell voranschreitet und dazu kommt unser Testprogramm, dass wir schauen, wie wir das umsetzen können.“ Das letztlich entscheidende Kriterium: es müsse sicher sein und Spaß machen, sagt Jenner.