Menschen von hinten auf Einkaufsstraße
APA/Helmut Fohringer
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Wirtschaft

Fast 14 Prozent mehr Arbeitslose im Februar

Die Coronavirus-Pandemie hat weiterhin negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. In Niederösterreich stieg die Arbeitslosigkeit im Februar um 13,9 Prozent im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr. Das ist allerdings ein geringerer Anstieg als im Bundesschnitt.

Fast 77.000 Menschen waren in Niederösterreich Ende Februar arbeitslos gemeldet oder in Schulungen des Arbeitsmarktservice (AMS). Das sind um knapp 9.500 oder 13,9 Prozent mehr Personen als im Februar des Vorjahres. Das ist österreichweit der geringste Anstieg aller Bundesländer.

Auffallend ist, dass von der höheren Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich viele Frauen betroffen sind. Bei ihnen liegt der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei 20 Prozent, während er bei den Männern 12,4 Prozent beträgt. Die Covid-Krise wirkt sich weiterhin besonders auf die Langzeitarbeitslosigkeit aus, die mit plus 58,1 Prozent überdurchschnittlich gestiegen ist von der im Februar fast 15.500 Personen betroffen sind.

Stärkste Zuwächse in Handel, Hotellerie und Gastronomie

Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr im Handel (1.893 Personen), in der Beherbergung und Gastronomie (1.843), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt ca. 1.350), in der Warenherstellung (798) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (684). Der Anstieg im Baubereich hält sich gegenüber dem Vorjahr vor dem Hintergrund der Pandemie in Grenzen (563).

Gegenüber Februar 2020 stieg die Arbeitslosigkeit mit Ausnahme von Zwettl (minus 3,4 Prozent) in allen Arbeitsmarktbezirken in Niederösterreich. Das stärkste Plus wurde in Waidhofen an der Ybbs (28,3 Prozent), Mödling (23,8 Prozent) und Korneuburg (22,7 Prozent) verzeichnet, mit Abstand am niedrigsten steigt die Arbeitslosigkeit AMS-Angaben zufolge in allen Waldviertler Bezirken.

Eichtinger: „Arbeitsmarktprogramme aufgestockt“

Der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) betont: „Wir arbeiten konsequent weiter, der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Programme wie Jobchance50+ und die Lehrlingsoffensive haben wir für heuer bereits aufgestockt, um den Menschen Perspektiven zu geben. Auch für eine berufliche Weiterbildung oder Umorientierung haben wir Maßnahmen ergriffen", so Eichtinger.

Der Landesgeschäftsführer des AMS, Sven Hergovich, erklärt: „Mit der Ende vergangenen Jahres gestarteten Corona-Joboffensive wollen wir Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern, die arbeitslos sind, bei der Aus- und Weiterbildung in zukunftsträchtigen Berufen und im betriebsnahen Bereich unterstützen, um die Arbeitslosigkeit rasch und nachhaltig zu reduzieren."

Österreichweit sind die Arbeitslosenzahlen um ein Viertel höher als vor einem Jahr. Konkret lag die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer Ende Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27 Prozent höher. 508.923 Menschen waren arbeitslos gemeldet oder in AMS-Schulung, das sind um 109.564 mehr als im Februar 2020 – mehr dazu in news.ORF.at.