Im Labor werden zum Nachweis einer Infektion Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum auf das Sars-CoV-2-Virus getestet.
APA/dpa/Oliver Berg
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Coronavirus

Südafrika-Variante: Schärferes Contact Tracing

Die Südafrika-Mutation breitet sich in Niederösterreich weiter aus. Nach sechs weiteren Fällen am Montag wurden auch am Dienstag vier neue Fälle registriert. Damit wurde die Virus-Variante bereits bei 22 Menschen festgestellt. Das Contact Tracing wurde nun verschärft.

Fünf neue Fälle der Variante B.1.351 kamen bis Montagabend im Bezirk Mödling dazu, ein weiterer Fall betrifft den Bezirk Bruck an der Leitha, hieß es am Dienstagvormittag aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Nun steigt die Zahl der Fälle weiter. Am Dienstagnachmittag wurden vier weitere Fälle bekannt. Sie betreffen jeweils die Bezirke Mödling, St. Pölten, Amstetten und Gänserndorf.

Bezirk Mödling am stärksten betroffen

Mit 13 Fällen ist laut einem Sprecher der Landesrätin der Bezirk Mödling am stärksten betroffen. Hier waren auch die ersten Fälle der Mutation vermeldet worden. Außerdem wurden drei Fälle im Bezirk Bruck an der Leitha, zwei Fälle in den Bezirken Amstetten und Gänserndorf sowie je eine Erkrankung in den Bezirken St. Pölten und Tulln.

Derzeit werden laufend positive PCR-Tests einer weiteren Untersuchung zugeführt, um herauszufinden, ob es sich um eine Coronavirus-Variante handelt. Aktuell sei die Lage aber überschaubar, heißt es dazu auf Nachfrage von noe.ORF.at. Begründet wird das damit, dass es sich um keine Cluster handle. Lediglich bei einem Fall wurde eine Kontaktperson angesteckt. Bei allen anderen Fällen, bei denen die südafrikanische Variante entdeckt wurde, konnte die Mutation bei den Kontaktpersonen nicht nachgewiesen werden.

Contact Tracing wurde verschärft

Dennoch wurde das Contact Tracing im Fall der südafrikanischen Variante verschärft. So werden nicht nur die Kontaktpersonen der vergangenen zwei Tage, sondern der vergangenen vier Tage erfragt. Außerdem werden auch K2-Kontaktpersonen getestet, üblicherweise sind es nur die K1-Kontaktpersonen. Zusätzlich werden Personen, die mit der südafrikanischen Virusmutation infiziert sind, laufend von den Behörden kontaktiert. So will man sich ein genaues Bild über den Verlauf und die Schwere der Erkrankung machen.

Abgesehen von der südafrikanischen Virus-Variante gibt es einen neuen Corona-Cluster in Niederösterreich. So wurden in einem Pflegeheim im Bezirk Baden 25 Menschen positiv getestet. Im Cluster um einen Kindergarten in Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn) stieg die Zahl der Ansteckungen unterdessen auf 30 an.

In anderen Hotspots gingen die Fallzahlen jedoch zurück. So wurden im Zusammenhang mit einem Pflege- und Betreuungszentrum im Bezirk Hollabrunn noch 50 Infektionen registriert. Auch in den Häufungsfällen in je einer Volksschule in Wiener Neustadt und im Bezirk Baden wurde keine Ausweitung der Erkrankungen festgestellt.

Keine weiteren positiven Fälle in Wr. Neudorf

Die Auswertung der Resultate der PCR-Testungen in Wr. Neudorf (Bezirk Mödling), wo vergangene Woche die ersten Fälle der Variante B.1.351 im Bundesland nachgewiesen worden waren, beförderten keine weiteren Infektionen mit dieser Mutation zutage. Bei 22 der insgesamt 2.966 untersuchten Personen wurde Covid-19 festgestellt. Das entspricht einer Positivrate von 0,74 Prozent.