Katzengehege
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Chronik

Tierheime durch Pandemie weniger voll

Durch die Pandemie verbringen Menschen mehr Zeit zu Hause und sehnen sich nach sozialen Kontakten. In den neun niederösterreichischen Tierheimen stiegen die Anfragen nach Tieren deutlich an. Die Heime sind derzeit weniger voll.

Der kleine Maltesermischling Baghira wird bald vom Kremser Tierheim ins Mostviertel übersiedeln. „Sie kommt zu einer alleinstehenden Dame. Dort darf sie die Prinzessin sein“, sagt Katrin Hofbauer, Mitarbeiterin im Kremser Tierheim. Zur Zeit ist viel los. Ständig gibt es Anfragen von Interessenten. „Wir haben derzeit fünf Vermittlungen laufen. Zwei weitere Hunde sind so gut wie fix vergeben“, so Hofbauer.

Dass die Anfragen mehr geworden sind, zeigt sich in allen niederösterreichischen Tierheimen. Die Heime sind zwar voll, aber nicht übervoll. „Wir kennen auch andere Zeiten“, sagt die Präsidentin vom Niederösterreichischen Tierschutzverband Andrea Specht. „Die Notquartiere sind wenigstens frei. Denn oft werden Lagerräume oder die Futterküche mit Tieren belegt“, erzählt sie. 30 Katzen leben derzeit im Kremser Tierheim, so wenige wie schon lange nicht mehr.

Hündin Bagira
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Auch Baghira darf bald in ein neues Zuhause umziehen

Der Wunsch nach einem Haustier ist größer geworden

„Man merkt, dass die Menschen oft einsam sind oder mehr Zeit haben“, sagt Katrin Hofbauer gegenüber noe.ORF.at. Es fehlen die sozialen Kontakte. „Der Kontakt zu einem Haustier kompensiert sehr viel. Und das ist sicher der entscheidende Grund, warum man sich plötzlich ein Haustier wünscht“, sagt Andrea Specht.

Auch wenn viele Tiere im Heim nun Aussicht auf ein neues Zuhause haben, befürchten die Mitarbeiter schon, dass künftig wieder mehr Tiere im Heim landen könnten. „Wenn die Zeit des Homeoffice wieder vorbei ist und die Normalität wieder einkehrt, könnte es sein, dass wieder mehr Tiere abgegeben werden“, so Specht. Noch ist die Euphorie aber groß. Und vielleicht haben in Zeiten wie diesen dann auch ältere Tiere, wie etwa der elfjährige Schäfermischling Rocco, eine größere Chance, doch noch einen guten Platz zu finden.