Kultur

„KinderKunstLabor“ wird innovativer Holzbau

Der Architekturentwurf des „KinderKunstLabor“ in St. Pölten, wo Kindern Kunst und Kultur vermittelt werden soll, ist am Mittwoch präsentiert worden. Es setzte sich ein innovativer Holzbau des Schweizer Architekten Michael Salvi durch.

Das Projekt „KinderKunstLabor“ war das Aushängeschild der Bewerbung der Landeshauptstadt als Europäische Kulturhauptstadt 2024. Es wurde nicht aufgegeben, obwohl St. Pölten nicht den Zuschlag erhalten hatte. Nun will man als niederösterreichische Kulturhauptstadt 2024 einen Kunst- und Kulturschwerpunkt setzen.

„Regional, national und international für Furore sorgen“

Die Einrichtung soll Mädchen und Buben bis zwölf Jahren sowie Familien Kunst und kulturelle Kompetenzen vermitteln, wobei die Begegnung mit Künstlern im Mittelpunkt steht. In Workshops sollen Ideen, Fantasie, Innovationskraft und Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt werden, erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Mit diesem Gesamtkunstwerk wollen wir regional, national und international für Furore sorgen, vor allem bei den Kindern und Familien."

Voransicht Kinderkunstlabor
Arman Kalteis
So soll das „KinderKunstLabor“ aussehen

Der Bau soll etwa zwölf Millionen Euro kosten und wird von Stadt, Land und Bund finanziert. Entstehen soll das Gebäude im Nordwesten der Grünfläche am Schulring. „Ein Haus in einen Park zu bauen ist nicht alltäglich“, so Architekt Michael Salvi. Sein Projekt setzte sich unter 43 Einreichungen durch. Er sprach von einer einzigartigen Aufgabenstellung, einerseits radikal aus der Kinderperspektive zu denken, andererseits aber einen ernstgemeinten Kunstbegriff zu vermitteln.

Ausstellungsräume, Labor, Spielplätze und Café

„Der Holzbau, der in den Park nur punktuell eingreift und den Baumbestand belässt, wird auf vier Ebenen neben Ausstellungsräumen, Laborflächen und Büros auch sowohl Indoor- als auch Outdoor-Spielplätze und ein Café beinhalten“, so Salvi. Gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekturbüro „Bauchplan“ soll der Park mit einem Spielplatz neu gestaltet werden.

Landeshauptfrau Johann Mikl-Leitner, Michael Salvi und Bürgermeister Matthias Stadler
NLK/Burchhart
Landeshauptfrau Johann Mikl-Leitner, Michael Salvi von Schenker Salvi Weber Architekten ZT GmbH und Bürgermeister Matthias Stadler bei der Präsentation des Architektenentwurfs in St. Pölten

„Den Planern ist es gelungen, eine innovative, spannende, ökologische und auf die Bedürfnisse der Kinder eingehende Architektur zu entwerfen“, sagte Mikl-Leitner zum Entwurf. Voraussetzung sei, dass möglichst viele Grünflächen und auch der Mammutbaum erhalten bleiben müssen, so die Landeshauptfrau: „Nur ein Fünftel der Gesamtfläche des Altoona-Parks mit seinen 5.500 Quadratmetern wird tatsächlich verbaut. Der geringe ökologische Fußabdruck spiegelt sich darüber hinaus auch in der Nachhaltigkeit von Bauweise und –material wider.“

„KinderKunstLabor“ als Anziehungspunkt

Auch St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) betonte: „Wir wollten den Park nicht zerstören, sondern attraktiver machen.“ Er meinte weiter: „Mit dem KinderKunstLabor werden wir den Ruf St. Pöltens als Kulturhauptstadt nochmals heben. Es ist nicht bloß eine weitere Kultureinrichtung, sondern verfolgt ein ganz neues Konzept, nach dem Kinder mit allen Formen von Kunst und Kultur in Berührung kommen und ein Leben lang begeistert bleiben können. Es wird ein extrem lebendiger Ort, ein wirklicher Anziehungspunkt“.