Nahaufnahme einer Spritze mit einer Covid-Impfdosis
APA/Land OÖ/Ernst Grilnberger
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Coronavirus

Impfstraßen warten noch auf großen Einsatz

Weil in manchen Ordinationen zu wenig Platz ist oder die Einwohnerzahl zu gering ist, schließen sich Ärztinnen und Ärzte zu größeren Impfstellen zusammen – zu sogenannten Impfstraßen. In großem Stil geimpft wird dort derzeit aber noch nicht.

Die Infrastruktur für Impfstraßen gibt es derzeit etwa in Tulln, Melk, Waidhofen an der Ybbs oder in Amstetten. Die Gemeinde stellt in vielen Fällen eine Halle oder einen Saal zur Verfügung. Der Begriff Impfstraße impliziert Impfen im großen Stil, das sei aber aktuell noch gar nicht möglich, weil zu wenig Impfstoff verfügbar sei, heißt es von der Impfkoordination Notruf Niederösterreich.

Unter einer Impfstraße werden mehrere hundert Impfungen pro Tag verstanden. In jener in Tulln werden wegen der Impfstoffknappheit derzeit pro Woche 294 Personen geimpft, auf einen ähnlich hohen Wert kommt aber nach Angaben von Notruf Niederösterreich auch das Primärversorgungszentrum St. Pölten. In einer Hausarztordination in Klosterneuburg werden etwa 220 Personen pro Woche geimpft und in einer größeren Praxis in St. Valentin sogar knapp 300.

Infrastruktur von Impfstraßen erst Anfang Mai gefragt

Solche Impfstellen werden in den nächsten Wochen unter anderem auch in Wiener Neustadt oder Stockerau (Bezirk Korneuburg) in Betrieb genommen. Sie erhalten aber nicht mehr Impfstoff als die einzelnen Ärztinnen und Ärzte in ihren Ordinationen erhalten hätten.

Geimpft werden in den sogenannten Impfstraßen ausschließlich jene Personen, die über das Online-Anmeldesystem einen Termin buchen konnten – also genauso wie bei einer Impfung in der Hausarztordination. Es ist daher in den Impfstraßen nicht möglich – so wie etwa bei den Teststraßen – sich kurzfristig anzumelden oder sich ohne Zugehörigkeit zu einer priorisierten Gruppe impfen zu lassen.

Bei Notruf Niederösterreich würden auch viele Gemeinden nachfragen, wie und wann sie eine Impfstraße einrichten könnten, so ein Sprecher gegenüber noe.ORF.at, das sei derzeit aber noch kein Thema, weil es eben dafür keinen Impfstoff gebe. Wirkliche Impfstraßen werde es erst Ende April oder Anfang Mai brauchen, wenn genügend Impfstoff vorhanden sei. Die Zulassung für AstraZeneca für über 65-Jährige und Hochrisikopatienten habe die Dynamik aber bereits deutlich beschleunigt.