Schülerskimeisterschaft Semmering
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Ski-Talente zeigten am Semmering Potenzial

Am Semmering gingen zum Saisonausklang die österreichischen Schülermeisterschaften der 12- bis 15-jährigen Nachwuchstalente über die Bühne. Viele bekannte Skistars feierten in diesem Bewerb erste Erfolge bevor sie später im Weltcup für Furore sorgten.

Egal ob Marcel Hirscher, Renate Götschl oder auch Benjamin Raich – die Siegerlisten der Schülermeisterschaften sind gespickt mit späteren Olympiasiegern und Weltmeisterinnen und wer sich hier durchsetzen kann, hat vielleicht auch als Profi eine große Karriere vor sich.

„Es ist eine Ausstellung der besten jungen Talente, die wir im Land haben, und die Leistungen können sich sehen lassen“, zeigte sich der ehemalige ÖSV-Damencheftrainer Jürgen Kriechbaum von den aktuellen Jahrgängen überzeugt. Der Tiroler fungierte beim Riesentorlauf der Burschen als Schiedsrichter und ist im Verband derzeit für die Entwicklung des Leistungssports zuständig.

Meistertitel für Tirol, Steiermark und Oberösterreich

Gefahren wurde im Riesentorlauf und im Slalom auf der alten Weltcupstrecke, die sich trotz frühlingshafter Temperaturen eisig präsentierte. Die Einzelwertungen wurden jahrgangsmäßig separat gewertet, die allgemeinen Schülermeisterinnen und -meister wurden zusammengefasst gekürt. Bei den Mädchen war die Tirolerin Valentina Rings-Wanner eine Klasse für sich. Die 15-Jährige vom Kitzbüheler Skiclub triumphierte sowohl im Slalom als auch im Riesentorlauf. Romy Sykora von der Sportunion Waidhofen gewann den Riesenslalom in der Kategorie Schülerinnen 14, Paulina Bentz aus Göstling (Bezirk Scheibbs) holte bei den unter 16-Jährigen den dritten Platz.

Bei den Burschen gingen die Niederösterreicher leer aus. Stephan Koch aus Waidhofen an den Ybbs wird als eines der größten Talente im Osten Österreichs gehandelt, musste sich im Riesentorlauf aber mit Rang 16 zufrieden geben. „Ich war nach dem ersten Durchgang noch gut dabei, dann war ich bei einer Kuppe zu früh am Innenski und bin gelegen“, analysierte der 15-Jährige professionell nach dem Rennen. Der Gesamtsieg im Riesentorlauf ging an den Steirer Willi Pitzer vom WSV Pichl-Reiteralm. „Voll lässig, dass ich das so runtergebracht habe wie im Training. Die Piste war hart, aber ich habe mich gut bewegt und den Ski laufen lassen“, so Pitzer. Im Slalom setzte sich der Oberösterreicher Paul Vorderderfler vom USC Hinterstoder durch.

Michaela Dorfmeister
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Michaela Dorfmeister (li.) verfolgte die Rennen aufmerksam am Pistenrand

Für Nachwuchs nur eine Momentaufnahme

So stark sich die Sieger auch präsentierten, nicht jedes Talent aus dem Jugendbereich schafft es im harten Geschäft des Skisports auch zu den Profis. Auf einem möglichen Weg in den Weltcup müssen noch viele Hürden gemeistert werden.

„Ein wichtiger Baustein in diesem Alter sind motivierte Eltern, aber auch die Athleten selbst müssen wollen und zielstrebig und ehrgeizig ans Werk gehen“, so Doppel-Olympiasiegerin und Doppel-Weltmeisterin Michaela Dorfmeister, die als Vizepräsidentin im niederösterreichischen Verband dem Nachwuchs am Semmering zur Seite stand. „Man darf sich nicht unterkriegen lassen und braucht ein Kämpferherz. Ich habe die Schülermeisterschaften nie gewonnen und aus mir ist auch etwas geworden“, scherzte Dorfmeister und machte allen jungen Talenten Mut, die vom Semmering keinen Pokal mit nach Hause nehmen konnten.